Netzwerk für Migration und Integration bemängelt redaktionelle Arbeit

Ahrensburg. Das Netzwerk Migration und Integration kritisiert den neuen Seniorenwegweiser für Ahrensburg, der derzeit an alle Haushalte mit Bürgern ab 65 Jahren verteilt wird. "Mich hat die Schlampigkeit der redaktionellen Arbeit verärgert", sagt Hans Peter Weiß vom Netzwerk. Er kritisiere etwa, dass die jüdische und muslimische Gemeinde in der Broschüre unter der Rubrik "Religiöse Gemeinschaften" nicht erwähnt werden. "Außerdem wird auf die Migrationsberatung Kompass hingewiesen, den es seit einem Jahr schon nicht mehr gibt", so Weiß. Die angegebene Telefonnummer ist mittlerweile ungültig.

Am Wochenende hatte Weiß den Wegweiser in seiner Post gefunden und ihn durchgeblättert. Dabei sei er auf die Fehler und Lücken aufmerksam geworden. "Unter dem Gesichtspunkt der Integration als gesamtgesellschaftlicher Aufgabe sollte es solche Fehler nicht geben", sagt er. Daraufhin habe er einen Brief an den Seniorenbeirat geschrieben, den er noch am Montag im Rathaus einreichen wollte. "Es geht mir mit dieser Kritik auch darum, die Menschen zum Nachdenken zu bewegen", sagt Weiß. Es sei schade, dass die Vernetzung in Ahrensburg offenbar schlecht sei. Weiß: "Mir liegt daran, dass die Stadt integrativ ist."

Andre Grigjanis vom Seniorenbeirat weist auf die letzte Seite der Broschüre hin. Dort heißt es sinngemäß, dass keine Gewähr übernommen werde für die Vollständigkeit und Korrektheit der Adressen oder Telefonnummern. "Die Adressen sind jedoch vor dem Druck kontrolliert worden", so Grigjanis. Man wisse auch nicht immer von allen Gruppen. "Sie alle sind aber eingeladen, sich bei uns vorzustellen", sagt das Mitglied des Seniorenbeirats. "Wir sind dafür offen."