Rund 300 Menschen demonstrieren zum einjährigen Bestehen des Thor-Steinar-Geschäfts. Viele bringen Besen und Handfeger mit

Glinde. Ein Jahr ist es schon in Glinde, und seit einem Jahr protestieren die Menschen aus Glinde und Umgebung gegen das Tønsberg-Geschäft auf dem Glinder Berg an der Möllner Landstraße. Am 16. September 2011 wurde es eröffnet. Dort wird die in der rechtsextremen Szene beliebte Modemarke Thor Steinar verkauft. Zum einjährigen Bestehen des Ladens organisierten die Protestler am Sonnabend einen Protestzug durch die Stadt und eine Kundgebung vor dem Geschäft. Rund 300 Bürger nahmen daran teil.

Organisiert wurde der Protest vom Aktionsbündnis "Glinde gegen Rechts - Runder Tisch". Das Motto lautete "Glinde kehrt aus". Passend dazu hatten viele Teilnehmer Besen und Handfeger mitgebracht, um den Laden und rechtsradikales Gedankengut symbolisch wegzufegen. Gut ausgerüstet war auch Sandra Seidel. "Ich will ein Zeichen setzen gegen das Weltbild, für das Thor Steinar steht", sagte sie und fegte vor dem Laden, der geschlossen und die Rollläden heruntergelassen hatte.

Glindes Bürgermeister Rainhard Zug hatte einen orangefarbenen Handkehrwagen der Stadtreinigung dabei. "Die Menschen, die in dem Laden einkaufen, wollen wir in Glinde nicht haben", sagte er auf der Kundgebung. Der rechte Modeladen schade dem Image von Glinde. Zug dankte Bürgern, Parteien, Vereinen und Verbänden für ihren engagierten Einsatz gegen den Laden.

So gibt es seit fast einem Jahr beinahe täglich eine Mahnwache des Aktionsbündnisses vor dem Geschäft. Daneben organisierte das Bündnis zahlreiche weitere Aktionen wie etwa eine Lichterkette, das Fußballturnier "Kicken gegen Rechts", einen Weihnachtsmarkt und ein Rockkonzert, das nächsten Sonnabend ab 17.30 Uhr im Glinder Bürgerhaus stattfindet. Was alles gemacht wurde, zeigten noch einmal Anna Grosse und Niels Brock mit Symbolen für die Aktionen, die der Laden als "Geschenke" erhielt. "Ich habe keinen Zweifel, dass unser Protest Erfolg hat und der Laden verschwinden wird", sagte Anna Grosse.