Nach nur eineinhalb Jahren im Amt wechselt Friederike Daugelat am 1. Januar zum Gustav-Lübcke-Museum im westfälischen Hamm.

Bad Oldesloe. Nach nur eineinhalb Jahren verabschiedet sich die Stormarner Kreiskulturreferentin Friederike Daugelat wieder. Sie wechselt zum 1. Januar ins westfälische Hamm, wo sie die Leitung des Gustav-Lübcke-Museums übernimmt und Chefin von 25 Mitarbeitern wird. Dort war die bisherige Leiterin Ellen Schwinzer bereits im März in den Ruhestand gegangen.

"Die Aufgabe ist sehr reizvoll, zumal ich aus dem vielfältigen Stormarn komme und die Vielfalt dort wiederfinde", sagt die 36-Jährige. Das westfälische Museum sei ein großes Haus mit 1000 Exponaten und 4000 Quadratmeter Ausstellungsfläche. "Die Themengebiete reichen von Stadtrechten über ägyptische Mumien, Kunstgewerbe bis hin zur Kunst des 20. Jahrhunderts", so Daugelat.

Bei aller Vorfreude auf die neue Aufgabe sagt sie aber auch: "Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, so vielfältige Projekte in Stormarn zu betreuen." Sie sehe viele Anknüpfungspunkte zu der Arbeit, die sie hier gemacht habe.

Denn auch von Bad Oldesloe aus habe sie sich um Projekte aus den unterschiedlichsten Bereichen bemüht. "Aber ich merke doch, wie ich die Museumsarbeit vermisst habe. Ich freue mich darauf, jetzt wieder langfristig strategisch arbeiten zu können", so die gebürtige Bremerin. Und das, obwohl sie in Stormarn ein großes Betätigungsfeld gehabt habe.

So hat sie in diesem Jahr unter dem Motto "Stormarn liest ein Buch" eine literarische Reihe mit 80 Einzelveranstaltungen in drei Wochen organisiert. "Das ist sicherlich eine ihrer großen Leistungen. Die Aktion hat wunderbaren Zuspruch erfahren", sagt Johannes Spallek, ihr Vorgänger und heute kultureller Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn.

Er sei von ihrem Abschied "total überrascht". Spallek: "Sie hat es geschafft, in kurzer Zeit Kooperationspartner zu finden und ein Netzwerk aufzubauen." Zu ihren Leistungen zähle auch die Einführung des mit 3000 Euro dotierten Kulturpreises Stormarn, der unter dem Motto "Heimat Stormarn" steht und Ende November erstmals verliehen werden soll. Mit dem Namen Daugelat verbunden sind zudem die heute beginnenden ersten Stormarner Kirchenmusiktage sowie die derzeit laufende historische Ausstellung mit Werken des Worpsweder Malerpaars Fritz und Hermine Overbeck im Kulturzentrum Marstall in Ahrensburg.

"Ich bedaure den Weggang von Frau Daugelat außerordentlich. Sie hat als Kulturreferentin neue Akzente gesetzt und mit frischen Ideen viel bewegt", sagt Landrat Klaus Plöger. Mit Daugelat zusammen will Plöger nun auf die Suche nach einem Nachfolger gehen. "Wir wollen den Übergang gut strukturieren", so der Landrat, der die Stelle umgehend ausschreiben will. Daugelat: "Es ist mir ein Anliegen, das die Kulturarbeit in gute Hände gelegt wird. Ich würde mich freuen, wenn die angestoßenen Ideen auch künftig weiterwirken."

Was kommt auf den neuen Kulturreferenten zu? "Die Modelle sind entwickelt. Der Nachfolger muss darauf nun aufbauen", sagt Daugelats Vorgänger Spallek. So gelte es etwa, die historische Ausstellungsreihe "Im Licht des Nordens" im Sommer kommenden Jahres fortzusetzen. Spallek: "Der Job bedeutet zu 90 Prozent Managementarbeit. Von außen sehen die Leute immer nur die Spitze des Eisbergs."