Die Ausstellung auf dem Oldesloer Marktplatz zeigt, wie Mädchen und Jungen die UN-Kinderrechtskonvention verstehen und sehen.

Bad Oldesloe. Sie haben Selbstporträts gezeichnet, um zu verdeutlichen, wie unterschiedlich Kinder sein können. Sie haben bunte Vögel gemalt, um darauf hinzuweisen, dass Kinder das Recht auf Leben und Freiheit haben. Und sie haben ein Siegerpodest mit einem Kind auf Platz eins entworfen, um zu zeigen, dass Kinder an erster Stelle stehen sollten.

Mädchen und Jungen vieler Oldesloer Kindertagesstätten und der Stadtschule haben anlässlich der zwölften Stormarner Kindertage 21 Plakate entworfen, auf denen sie sich malerisch mit den Rechten von Kindern auseinandersetzen. "Es ist das erste Mal, dass wir die Kinder frühzeitig in unsere Aktion miteinbezogen haben", sagt Ingo Loeding, Geschäftsführer des Stormarner Kinderschutzbunds.

Die Kinder sind zurzeit noch dabei, weitere Plakate zu basteln

Bisher sei der Fokus immer darauf gelegt worden, die Erwachsenen zu informieren und zu sensibilisieren. Loeding: "Es ist aber wichtig, dass die Kinder ihre eigenen Rechte kennen, damit sie sich dann auch selbst dafür stark machen können, dass diese beachtet werden." Auf den Plakaten ist zu erkennen, wie die Kinder ihre eigenen Rechte sehen. "Ihnen gelingt es, mit den Bildern das auszudrücken, was uns Erwachsenen oft schwer fällt, in Worte zu fassen", sagt der Geschäftsführer des Stormarner Kinderschutzbunds.

Stadtjugendpflegerin Kathrin Stehr hat die Aussagen der UN-Kinderrechtskonvention kinderfreundlich umformuliert und unter den Oldesloer Kindertagesstätten und der Stadtschule verteilt. "Wir haben in Bad Oldesloe 14 Kitas", sagt sie. "Zwölf von ihnen haben sich an der Aktion beteiligt. Es werden auch noch mehr Plakate werden, denn einige Kinder sind noch beim Malen und werden ihre Bilder etwas später fertigstellen." Die Kinder der Kita Wichtelhausen haben sich mit Artikel sechs der UN-Kinderrechtskonvention auseinandergesetzt. Einen Monat lang haben sie sich mit der Aussage "Kinder haben ein Recht auf Leben" beschäftigt und sich von den Erziehern erklären lassen, was es damit auf sich hat. "Unsere Kinder haben dann die Idee entwickelt, auf dem Plakat das Thema Freiheit aufzugreifen und deshalb ganz viele Vögel gemalt", sagt Kerstin Kölln, die Leiterin der Kita.

+++ Das Spielmobil tourt durch den Kreis Stormarn +++

Ingo Loeding gefällt besonders das Plakat zum Thema "Die Kinder zuerst", auf dem das Siegerpodest zu sehen ist. Darunter steht der Satz "Eine Lösung ist nur dann gut, wenn sie auch für die Kinder gut ist". "Das entspricht auch der Idee der Kinderrechtskonvention", sagt Loeding. "Und das ist das, was wir uns nicht nur für Bad Oldesloe, sondern auch für den ganzen Kreis und ganz Deutschland wünschen."

Die Plakate werden zurzeit auf dem Oldesloer Marktplatz ausgestellt. Sie sollen während der Stormarner Kindertage in den kommenden zwei Wochen auf die Probleme, Bedürfnisse und die Situation von Familien aufmerksam machen. "20 Prozent der Stormarner sind Kinder", sagt Loeding. "Das bedeutet, dass die restlichen 80 Prozent für sie Verantwortung übernehmen müssen. Auch darauf sollen die Plakate hinweisen." Zur Ausstellungseröffnung kamen außer Ingo Loeding auch Maria Herrmann, die stellvertretende Bürgermeisterin von Bad Oldesloe, Stadtjugendpflegerin Kathrin Stehr, Renate Günther, die Leiterin des Kinderhauses Blauer Elefant, und Grafiker Christopher Held, der die Kinder bei der Umsetzung ihrer Plakatideen unterstützt hat. Der Schulkinderchor der Kita Wichtelhausen sorgte für die musikalische Unterhaltung.

Die Ausstellung soll später auchin anderen Städten zu sehen sein

Ziel der Stormarner Kindertage ist es, den Kreis kinderfreundlicher zu gestalten. 77 Aktionen sind in den kommenden zwei Wochen geplant, 19 Städte und Gemeinden werden eingebunden. Schwerpunktstadt ist dieses Jahr Bargteheide. Dort ist am Sonnabend, 22. September, auch die Abschlussveranstaltung, ein großes Kinderrechte-Spielfest mit Laternenumzug.

Bis zu diesem Tag wird auch die Plakatausstellung noch auf dem Oldesloer Marktplatz zu sehen sein. Anschließend soll sie in anderen Stormarner Städten Station machen, wie zum Beispiel Bargteheide und Ahrensburg. Loeding: "Wir wollen die Kinderrechte nicht nur im September in den Fokus der Menschen rücken, sondern das ganze Jahr über."

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