Container als Übergangslösung kosten die Stadt zusätzlich 50 000 Euro

Glinde. Eigentlich sollten auf dem Gelände des neuen Gewerbegebiets Alte Wache in Glinde längst die Bauarbeiten für die dringend benötigte neue Kita begonnen haben. Doch noch immer ist dort nichts zu sehen. Der 2,8 Millionen Euro teure Bau verzögert sich laut Stadtverwaltung um etwa ein halbes Jahr. Erst im Mai oder spätestens im Juni 2013 könnten rund 110 Kinder in der Kita betreut werden. Ursprünglich sollte der Startschuss für die neue Einrichtung Ende 2012/Anfang 2013 sein.

Für die Stadt, die bereits zahlreiche Kinder auf der Warteliste hat, werden die Verzögerungen jetzt teuer. Bis zu 100 000 Euro, schätzt Bürgermeister Rainhard Zug, könnte die Stadt die Überbrückungszeit kosten. Denn so lange die neue Kita nicht steht, muss die Stadt für zahlreiche Kinder eine Übergangslösung finden. So sollen 35 Kinder ab November in den ehemaligen Räumen des Vereins Kinderland an der Sönke-Nissen-Allee und in Containern untergebracht werden, die die Stadt noch anmieten und aufstellen muss. Allein die Miete und die Möblierung der Container werde die Stadt 50 000 Euro kosten. Hinzu kommen Personal- und weitere Sachkosten. Diese jedoch hätten ohnehin gezahlt werden müssen.

"Außerdem arbeiten wir noch daran, für weitere Härtefälle - Eltern von Kindern, die beide berufstätig sind - Plätze in einer Lohbrügger Kita der Hamburger Vereinigung zu reservieren", sagt Bürgermeister Zug. Pro Kind müsse die Stadt mit Ausgleichszahlungen in Höhe von 1000 bis 1500 Euro rechnen. "Wir sind dabei, die Probleme zu lösen", sagt Rainhard Zug.

Grund für die starke zeitliche Verzögerung sind laut Stadtverwaltung eine erst im Mai durch den Kreis Stormarn erteilte Baugenehmigung. Anschließend sei es zudem auf Seiten der Hamburger Vereinigung - Träger der künftigen Kita - zu Ausschreibungsproblemen gekommen.

"Für die Stadt ist das mehr als ärgerlich, dass sie nun für die Verzögerungen allein aufkommen muss und Verträge mit Kita-Trägern offenbar nur noch so geschlossen werden können, dass diese in solchen Fällen nicht mit herangezogen werden", sagt Susanne Böhnert-Tank (Grüne), Vorsitzende des Glinder Sozialausschusses. Für die Politik sei es nur schwer verständlich, dass die Hamburger Vereinigung für ihre Fehler nicht in Regress genommen werden könne.