Bürger-Ideen für Ahrensburg wandern zu den Akten der Rahmenplanung. Umgestaltung ungewiss

Ahrensburg. Sinnvolle Beteiligung der Bürger oder reine Zeitverschwendung? Hitzig diskutierten die Mitglieder des Ahrensburger Bau- und Planungsausschusses auf ihrer jüngsten Sitzung über den Sinn der Bürgerbefragung zur Verschönerung des Rathausplatzes. Die Verwaltung hatte dazu aufgerufen, eigene Ideen zu entwickeln und einzureichen. 60 Bürger - darunter nicht nur Ahrensburger - haben sich beteiligt. Die eingereichten Vorschläge wurden während der Sitzung vorgestellt. Die Verwaltung schlug den Politikern in einer Vorlage vor, die Ideen zur Kenntnis zu nehmen und sie in den Rahmenplan zur Innenstadt aufzunehmen, in dem bereits die in den vergangenen Jahrzehnten von diversen Architektenbüros gemachten Verbesserungsvorschläge enthalten sind.

"Diese Vorlage ist dünn und gehaltlos wie das gesamte Verfahren", schimpfte Jörg Hansen (Grüne). Die Bevölkerung werde auf den Arm genommen, weil die Vorschläge nun in der Schublade verschwänden. "Es war absehbar, dass bei diesem Verfahren nicht viel herumkommen würde", sagte Michael Stukenberg (FDP). "Wir können die Innenstadt nicht schützen, sondern nur weiterentwickeln und attraktiver machen", so der Liberale. Dabei müsste die Stadt mit den Unternehmen zusammenarbeiten.

Karen Schmick (WAB) fordert kurzfristige Verschönerungen

Zwar kritisierte auch Karen Schmick (WAB) die Vorlage der Verwaltung als "enttäuschend". Doch machte sie einen eigenen Vorschlag. "Wir können den Platz doch auch kurzfristig verschönern, dazu 5000 bis 10 000 Euro in den Haushalt für 2013 einstellen und das gleich im Januar angehen", sagte sie. Das verstehe sie unter Bürgernähe. Das brachte Carola Behr (CDU) in Rage. "Ich war bei allen Vorstellungsveranstaltungen rund um die Ideensammlung selbst dabei. Sonst war kein Politiker zu sehen. Dabei gebietet das der Respekt vor den Bürgern", sagte sie in Richtung Schmicks. Behr: "Es ist der richtige Weg, die Ideen in den Rahmenplan aufzunehmen. Sie gehen eben nicht verloren." Auch Rafael Haase (SPD) verteidigte die Verwaltung. "Erstmals wurden auch den Bürgern im Zuge einer Ausstellung die bisherigen Pläne offenbart", so Haase. Das sei bereits ein Fortschritt. "Es liegt schon viel Wertvolles vor. Nun kommen weitere Ideen dazu", sagte der Sozialdemokrat.

Dann sprach er über die Bedeutung des Rahmenplans für die Innenstadt. Haase: "Er ist die Mutter und Basis allen Tuns." Daher verschwänden die Vorschläge der Bürger nicht, so Haase. "Es war von Beginn an klar, dass es um einen langen Prozess geht. Das wissen auch die Bürger", fügte er hinzu. Er verstehe die Vorlage so, dass die Politik der Verwaltung erlauben solle, nun weitere Arbeitsstunden in die Sammlung und Aufarbeitung von Ideen zu stecken. Sein Parteikollege Rolf Griesenberg forderte, die Fortschreibung des Rahmenplans voranzutreiben. "Das sollte jetzt Priorität haben", so Griesenberg.

Karen Schmick bat die Politiker, über kurzfristige Verschönerungen nachzudenken. Schmick wolle im kommenden Umweltausschuss einen entsprechenden Antrag stellen, damit zumindest frisches Grün gepflanzt werden könne.