R 10 schnell verbessern

28. August: "Ein Umsteigebahnhof wäre klasse"

Die S 4 kommt - wann? Nicht vor 2020, wenn überhaupt! Was bringt sie? Fahrzeitverlängerungen für den Kreis Stormarn! Wie und wann soll sie finanziert werden? Ist nicht zu erkennen! Angesichts dieser Realität sind die Stadt- und Kreisbehörden und die Politik aufgefordert, die ohne Baumaßnahmen zu realisierenden Möglichkeiten zur Verbesserung des Verkehrs der Regionalbahnen unverzüglich umzusetzen. Dazu gehören: Die halbstündlich verkehrenden Regionalexpresszüge halten zukünftig beide in Ahrensburg. Die dadurch bedingte Fahrzeitverlängerung für den zweiten dieser Züge beträgt eine Minute. Die in den Hauptverkehrszeiten zusätzlich eingesetzten Regionalbahnen verkehren zukünftig ab Bargteheide und fahren ab Ahrensburg ohne weiteren Halt bis Hamburg-Hauptbahnhof, ebenfalls in 14 Minuten. Die ganztägig halbstündlich verkehrenden Regionalbahnen bleiben unverändert. Das Platzangebot erscheint zur Zeit ausreichend.

Von einer Verstopfung des Bahnhofs in Hamburg kann wohl kaum die Rede sein, da der Betrieb ja nach einem auf der vorhandenen Kapazität entwickelten Fahrplan abgewickelt wird. Es liegt eher die Vermutung nahe, dass bei derartigen Behauptungen die mit der mittelfristigen Aufgabe des Fernbahnhofs Altona entstehenden Probleme im Vordergrund stehen. Dies darf aber nicht zu Lasten des Verkehrs in Stormarn gehen. Eine Entlastung des Hamburger Bahnhofs kann zudem dadurch erreicht werden, dass man Teile des Regionalverkehrs aus Ost- und Mittelholstein zusammenführt. Dann entfallen nämlich die langen Aufenthalte, und der Bahnhof wird wieder mehr als Durchgangsbahnhof genutzt werden. Der U- und S-Bahn sind ja schon immer nach diesem Prinzip organisiert worden. Das Stichwort Fehmarnbeltquerung taugt in der Debatte zur Zeit überhaupt nichts. Kommt sie irgendwann, wird man in ganz anderen Dimensionen den gesamten Verkehr im Osten Schleswig- Holsteins ordnen müssen, vor allem mit dem Ziel, den nach Süden führenden Transitgüterverkehr weiträumig um Hamburg herumzuführen. Die Trasse dafür ist vorhanden und müsste natürlich dafür ertüchtigt werden.

Dr.-Ing. Klaus Voss, Ahrensburg

Pläne ruhen lassen

24. August: "Naturschützer: Erlenhof-Fläche ist viel zu groß"

Der Bericht über einen Teil der Folgekosten führt den Ahrensburger Bürgern wohl erstmals vor Augen, dass die Erlenhofbebauung für die Stadt, damit aber auch für deren schlaglochgeplagte Bürger, finanziell ein härterer Brocken wird als gedacht. Gewinner ist finanziell gesehen allein die landeseigene LEG, die Baugrundstücke gewinnbringend verkaufen möchte. Vermutlich hätte die Stadt die Chance nehmen sollen, der LEG die Flächen für vier bis fünf Millionen Euro abzutrotzen, dafür einen Kredit aufzunehmen und so entweder die hohen Folgekosten zu sparen oder aber das Grundstücksgeschäft selbst zu machen.

Es stellt sich natürlich die Frage, ob die Erlenhofbebauung für die Entwicklung der Region Hamburg oder für Ahrensburg erforderlich ist. Der Wohnungsmarkt in der Region Hamburg boomt. Die Nachfrage konzentriert sich jedoch wegen des Zuzugs von Studierenden und anderen Minderbemittelten auf das kostengünstige Wohnen in zentraler Lage. Ahrensburg befände sich in guter Gesellschaft, wenn die Mehrheit unserer Politiker den Erlenhof ruhen ließe. Nicht Paradeplätze oder Neubauten, sondern Hinterhöfe und marode Straßen kennzeichnen den wahren Geist eines Gemeinwesens (alter Stadtplaner-Grundsatz).

Dr.-Ing. Günther Lange, Ahrensburg

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