Stadtverordnete streiten in Ahrensburg über das 3,2-Millionen-Euro-Projekt

Ahrensburg. Die Verunsicherung ist groß beim Thema Erlenhof. Das wurde in der Diskussion der Ahrensburger Stadtverordneten während ihrer jüngsten Sitzung deutlich. Die Politiker mussten darüber entscheiden, ob die Stadt 35 000 Euro für einen externen Planer zahlt. Er soll einen Vorentwurf für den Bau einer Kindertagesstätte erarbeiten, der als Grundlage für einen Antrag auf eine Förderung des Landes in Höhe von bis zu 570 000 Euro für den rund 3,2 Millionen Euro teuren Bau dient. Schließlich stimmten 20 der 30 anwesenden Stadtverordneten dafür, die 35 000 Euro außerplanmäßig bereitzustellen. Der Entscheidung ging jedoch eine hitzige Debatte voraus.

"Wir alle haben immer gesagt, dass wir die Kita wollen", sagte Petra Wilmer (SPD). Man müsse bei dem Neubaugebiet auch an den Aufbau der sozialen Infrastruktur denken, so die Vorsitzende des Sozialausschusses. Wilmer: "Dafür sollten wir die Fördermittel mitnehmen. Lassen Sie es uns versuchen."

Einige Politiker sehen LEG als Investor in der Pflicht, die Baukosten zu tragen

Andere Stadtverordnete verwiesen jedoch auf eine von der Verwaltung offenbar vor einigen Jahren mündlich getroffene Vereinbarung mit der Immobilienfirma LEG aus Kronshagen bei Kiel, der 28 der 41,5 Hektar großen Neubaufläche gehören. Demnach sollte das Privatunternehmen die Baukosten für die Kita übernehmen. "Bisher hieß es doch, die LEG zahlt die Kita. Warum sollten wir dann Fördergeld beantragen", fragte Thomas Bellizzi (FDP). Und Dirk Langbehn (Grüne) sagte: "Wir können doch kein Fördergeld beantragen für eine private Gesellschaft. Das Land ist pleite." Dagegen sagte Hinrich Schmick (WAB): "Uns interessiert nicht so sehr die Finanzierung der Kita, sondern dass dort Plätze für die Kinderbetreuung entstehen." Er fordere aber von der Verwaltung einen Bericht etwa über den zeitlichen Ablauf des Projektes.

Überrascht zeigte sich Ernst Jürgen Hoffmann (CDU): "Ich bin darüber schockiert, dass es offenbar doch nicht sicher ist, dass der Investor die Kosten zahlt." Es sei ein Unding, dass eine entsprechende Vereinbarung bislang noch nicht getroffen worden sei. Hoffmann: "Natürlich wollen wir die Kita. Aber ich appelliere daran, mit dem Investor umgehend einen Vertrag zu schließen."

Bürgermeister Michael Sarach verwies auf die laufenden Verhandlungen mit der LEG. "Derzeit ist das Unternehmen vertraglich zu nichts verpflichtet. Es hat aber bereits signalisiert, ein Grundstück für die Kita bereitzustellen." Es gelte, den Fördertopf anzuzapfen, solange es diese Chance noch gebe. Sarach: "Das Geld wird im Windhundverfahren vergeben. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst." Der Bürgermeister machte die Veränderungen in den Planungen verantwortlich dafür, dass mit der LEG noch kein Vertrag ausgehandelt werden konnte. "Einst sollten 700 Wohneinheiten gebaut werden. Nun sind es rund 350. Da verändert sich natürlich auch die Verhandlungsposition", sagte er.

"Wir verhandeln derzeit über ein Gesamtpaket, das die finanzielle Beteiligung an den Baukosten der Kita und auch das Grundstück umfasst", sagte Constanze Göttsche, Projektmanagerin der LEG. Bis zum Herbst wolle man ein Ergebnis erzielen.