Charakter des geologischen Denkmals Schüberg werde durch Bebauung zerstört

Ammersbek. Das Vorhaben, auf dem Schüberg einen Aussichtsturm zu errichten, stößt bei Naturschützern auf "erheblichen Widerstand". So formuliert es Gerhard Bartel, der Vorsitzende der Naturfreunde Ahrensburg. "Der Bau eines Turms würde eines der wichtigsten geologischen Denkmäler in Schleswig-Holstein zerstören", sagt er.

Der Turmbau wird von dem neuen gegründeten Verein AfA (Aussichten für Ammersbek) vorangetrieben. 35 Meter hoch soll er sein, die Kosten werden auf 340 000 Euro geschätzt. Der Verein hofft auf EU-Fördermittel und auf Spenden. Von dem Turm erhoffen sich die Initiatoren eine "Aufwertung des Naturraums". "Es liegt in unserem Interesse, die besondere Naturlandschaft auf und am Schüberg zu schützen und erlebbarer zu gestalten", sagt AfA-Mitglied Petra Ludwig-Sidow. "Das Konzept ist so entwickelt, dass alle Eingriffe in die Landschaft minimal sein werden."

Die Ahrensburger Naturfreunde befürchten, dass das Gegenteil der Fall sein wird. "Ein Aussichtsturm würde die Substanz des 63 Meter hohen Hügels dauerhaft schädigen und gleichzeitig zusätzlichen Verkehr anlocken", sagt Gerhard Bartel. Die Erschließung des Schübergs durch Baustraßen und Notzufahrten werde nicht mehr rückholbar sein.

Nach Angaben der Naturfreunde ist der Bocksberg-Schüberg-Höhenzug ein in der Weichsel-Kaltzeit gebildeter Moränenrücken, der beim Zusammenstauchen durch Gletscher gebildet wurde. Einige Forscher hielten den Berg sogar für einen "Nunatak" (Eskimosprache), der in der jüngsten Eiszeit vor etwa 15 000 Jahren aus dem Eis herausgeragt sei. Der Kreis Stormarn habe den Berg deshalb im Jahr 1987 mit einer Verordnung unter besonderen Schutz gestellt.