Kein Verständnis

22. August: "STO statt OD? Bürgermeister bremsen"

Jetzt geistern wieder neue "Ideen" des Herrn Ramsauer durch die politische Sommerlandschaft, um dem Bürger/Wähler innovative Kreativität im Verkehrswesen vorzugaukeln. Gegen die Wiederzulassung der alten Nummernschilder, die vor der Verwaltungsreform galten, hätte ich eigentlich keine Bedenken, obwohl dafür keine Notwendigkeit besteht. Kein Verständnis habe ich aber dafür, dass sich jedes kleine Landstädtchen sein eigenes Kennzeichen zulegt und damit zum weiteren Nummernschild-Wirrwarr beiträgt. Ich sehe schon wilde Streitereien in den örtlichen Gremien und Diskussionen mit anderen Gemeinden, aufwendige und teure Aktivitäten bei der Umsetzung in den Kfz-Meldeämtern und anderen Behörden. Vielleicht sollte man zur Verbesserung des Heimatgefühls der Bürgers zur eigenen Region auch zusätzlich erwägen, für die einzelnen Bundesländern oder gar in den einzelnen Gemeinden neue farbig voneinander abgehobene Ausweise mit separaten Personal-Nummern zu vergeben und ggf. auch die Wappen auf den Nummernschildern entsprechend zu gestalten. Sicherlich gäbe es hier noch viele weitere absurde Gestaltungsmöglichkeiten. Gibt es in unserer Republik wirklich keine wichtigeren Fragen? Die Verbundenheit zu meiner Stadt Reinbek kann ich auch durch einen bei der Stadtverwaltung erwerbbaren Aufkleber an meinem Auto dokumentieren.

Hubert Baumeister, Reinbek

Ideologische Engstirnigkeit

18./19. August 2012: "FDP Reinbek will Oberstufe für beide Schulformen"

Die Diskussion über die Einrichtung einer Oberstufe an der Gemeinschaftsschule Reinbek offenbart das Übel der ideologischen Engstirnigkeit, das inzwischen viele Kommunalpolitiker erfasst hat. Die einen setzen Bürgerwünsche auf ihre Agenda, ohne diese auf eine Machbarkeit zu überprüfen, während andere sich angesichts klammer Kassen für handlungsunfähig erklären und vermeintlich geldintensive Projekte generell ablehnen. Davon hebt sich der Vorstoß der FDP Reinbek einer gemeinsamen Oberstufe ab und stellt eine Idee in den Raum, die ein reales Problem zu lösen versucht, indem sowohl auf die Bedürfnisse der Schüler als auch auf die Haushaltslage Rücksicht genommen wird. Wie in anderen Gemeinden bereits geschehen, sollten sich Politiker, Schulleiter und Eltern an einen Tisch setzen, um einen Kompromiss zu erarbeiten. Abgesehen von prognostizierten rückläufigen Schülerzahlen und der daraus resultierenden Frage, ob eine zusätzlichen Oberstufe in Reinbek trotz dieser Entwicklung überhaupt bestehen kann, fehlt aber in allen Standpunkten noch ein wichtiger Aspekt, nämlich die "Wegfallquote" der Schüler, deren Ziel ein mittlerer Bildungsabschluss ist.

Florian Gust

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