100 Aussteller hatten auf dem Gutshof ihre Stände aufgebaut. Die Hitze schreckte Besucher ab

Ammersbek. Die Strohpferdchen waren der Hit. Mit roten Bohnen-Augen, Wollfaden-Zaumzeug und säuberlich mit der Schere frisierten Ohren und Mäulern sahen sie perfekt aus. Überall tauchten sie am Wochenende auf dem Ammersbeker Landmarkt auf: an den Holzstielen verschwitzte Hände kleiner Besucher, die ihre Steckenpferdchen ausführten und voller Freude mit nach Hause nahmen. So wie die dreijährige Emily aus Bargteheide, die mit dem kostenlos erworbenen "Hottehü", mit Opa und hochroten Wangen abzog.

Die Kinder hatten bei der Traditionsveranstaltung auf dem Gutshof Spaß. Zu den Strohexemplaren gesellten sich auch noch richtige Tiere des Landes. Amber-Lea, 6, und Lilli, 4, nutzen die Chance. Die Mädchen aus Bargfeld-Stegen und Hamburg schlossen beim Landmarkt eine Zufallsbekanntschaft, betrachteten Rindviecher, unterhielten sich mit schnatternden Gänsen und kümmerten sich darum, dass die Schafe was zu futtern bekamen.

"Für die Kinder ist das toll hier. Und ich finde es auch schön", sagte Lillis Mutter Kristina Grau. Ihr Mann wunderte sich dagegen über Marktstände, an denen Gerätschaften oder auch Treppenbau angeboten wurde. In der Tat hatten die rund 100 Aussteller nicht nur Blumen, Garten- und Wohnaccessoires und Kunsthandwerk zu bieten. Es gab sogar einen Stand, an dem Öko-Strom angepriesen wurde. Aber so falsch kann das nicht gewesen sein, denn auch da standen Besucher und ließen sich beraten.

Die Folk Rovers aus Lauenburg untermalten derweil das Geschehen mit irischer Musik. Einheizen mussten sie den Besuchern nicht. Es war schon heiß genug. "Das Wetter ist eine Katastrophe. Das ist wie Dauerregen", sagte Veranstalter Wolfgang Krajewski, der den Markt seit 15 Jahren organisiert und schon ganz anderes Treiben auf dem Gutshof erlebt hat. Diesmal fiel der gewohnte Besucheransturm aus. "Es war einfach zu heiß", bilanzierte Krajewski, der für nächstes Jahr auf richtig gutes Landmarkt-Wetter hofft.