Anwohner des Einkaufszentrums Neuschö fürchten Lärm

Reinbek. Der Reinbeker Bauamtsleiter Sven Noetzel bekommt derzeit täglich mehrere Anrufe zum geplanten Netto-Markt in Neuschönningstedt. Die meisten Fragesteller wollen wissen, ob der Bauantrag genehmigt wird. "Wir sind erst am Anfang der Prüfung, und es sind noch eine Reihe von Fragen offen, die geklärt werden müssen", sagt Noetzel. Zum genauen Inhalt des Antrages dürfe er sich nicht äußern. Allerdings kann er bestätigen, dass es um Lärm, Verkehr und den Wochenmarkt am Einkaufszentrum (EKZ) Neuschö geht.

Die Markthändler müssten nach der bisherigen Planung den Parkplätzen des Discounters weichen. "Es wäre gut, wenn beides möglich wäre", meint Reinbeks Wirtschaftsförderer Michael Pohle. Die Ansiedlung des Netto-Marktes stehe zwar im Einklang mit dem Einzelhandelskonzept der Stadt und stärke den Standort Neuschönningstedt, das gelte jedoch auch für den Wochenmarkt.

Kommunalpolitiker haben keinen Einfluss auf die Baugenehmigung

"Lieber gut als schnell" will das Bauamt den Netto-Bauantrag nun prüfen und insbesondere beim Schallschutz genau hinsehen."Die Kühlanlagen sind bei Supermärkten im Dauerbetrieb und daher oft ein Problem", sagt Sven Noetzel. Die Kommunalpolitiker hätten mit der Baugenehmigung nichts zu tun, so der Amtsleiter weiter. Das sei standardmäßiges Verwaltungshandeln bei geltendem Baurecht. Eine von Anwohnern geforderte Bürgerbeteiligung sei nur nötig, wenn ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werde.

Anlieferung soll so geplant werden, dass es keine Probleme gibt

Investor Wolfgang M. Braydor hofft, die Baugenehmigung im September zu bekommen. Er will mit dem Edeka-Tochterunternehmen Netto dafür sorgen, dass die Neuschönningstedter wieder einkaufen können, ohne ins Auto zu steigen. Lärmprobleme bei der Anlieferung schließt Braydor aus: "Wir hatten dort 30 Jahre lang einen Supermarkt, der wurde zu den gleichen Zeiten beliefert wie Netto, und das hat auch niemanden gestört." Der Anlieferbereich werde zudem komplett "eingehaust", um Lärm zu vermeiden. Und eine Belüftungsanlage könne man so bauen, dass sie nicht zur Belästigung werde.

Er will den Anwohnern des Einkaufszentrums am Grenzweg nun in Gesprächen die Ängste nehmen. Nur die sechs Familien in den direkt angrenzenden Doppelhäusern am Ahornweg seien wirklich betroffen. Mit zwei Anwohnern habe er bereits einen Gesprächstermin vereinbart. Wolfgang Braydor ist sich sicher: Sind die Unsicherheiten über den Bau erst ausgeräumt, würden die Anwohner die Vorteile des Marktes erkennen.