Jungen und Mädchen aus Tschernobyl sind in Großhansdorf zur Kur

Großhansdorf. Mit ukrainischen Tänzen und Gesängen haben sich die acht Jungen und acht Mädchen aus den noch immer verstrahlten Gebieten um Tschernobyl am Wochenende beim Stormarner Verein Pryvit und zahlreichen Sponsoren bedankt. Die haben ihnen einen dreiwöchigen Kuraufenthalt im Schullandheim Erlenried in Großhansdorf ermöglicht, wo sie sich seit zwei Wochen erholen und ärztlich untersucht werden.

Auch der ukrainische Generalkonsul Yuriy Yarmilko war aus Hamburg angereist, um sich für die Hilfe zu bedanken: "Es ist wichtig, dass das Wort Tschernobyl nicht vergessen wird, aber genauso wichtig ist es, das Projekte wie dieses weiter unterstützt werden", sagte Yarmilko den Mitgliedern des Vereins und den Sponsoren, die sich trotz Starkregenschauern das getanzte Dankeschön auf dem Gelände des Schullandheims nicht entgehen lassen wollten. Die Gäste aus der Ukraine nahmen das Wetter gelassen: "In der Ukraine freuen wir uns, wenn es immer regnet", sagte Tatjana Volodina, die gemeinsam mit Natalija Olifirenko, Direktorin der Schule, in der die Kinder unterrichtet werden, als Betreuerin mitgereist ist.

Das Danke der 16 Mädchen und Jungen im Alter von 10 bis 13 Jahren war vor allem bunt. Mit landestypisch farbenfroh bestickten Blusen und Hemden sowie Blumenkränzen im Haar sangen sie ukrainische Volks- und Kinderlieder, um ein wenig ihrer Heimat nach Großhansdorf zu bringen. Damit die Gäste die Lieder verstehen konnten, fasste Volodina die kleinen Geschichten einfach knapp zusammen.

"Die Kinder haben sehr viel Freude beim Singen. Sie haben fast jeden Tag für diesen Auftritt geprobt, seit sie hier sind. Fast überall hat man sie auf dem Gelände singen hören", sagte Wulf Garde, Vorsitzender des Vereins Pryvit, der sich nach der Auflösung der Initiative "Freundeskreis Tschernobyl Kinder Hamburg-Volksdorf" erst Ende 2011 gegründet hat, um das deutsch-ukrainische Projekt fortzusetzen. Ziel ist es, immungeschwächte Kindern aus den Gebieten rund um das 1986 explodierte Atomkraftwerk Tschernobyl gesundheitlich langfristig zu stärken.

"Dass das alles in so kurzer Zeit geklappt hat, verdanken wir Sponsoren wie dem Round Table Ahrensburg, dem Rotary Club Hamburg und den Ärzten, die die Kinder kostenlos untersuchten", sagte Garde. Zahlreiche Mitarbeiter der Park-Klinik Manhagen führten einen Gesundheitscheck durch. Viele Kinder erhielten Zahnbehandlungen. Auch die Johannesloge zu den drei Rosen zu Hamburg unterstützte mit 5000 Euro das Projekt, das im kommenden Jahr fortgesetzt werden soll.