2000 Besucher sollen im alten Rohrbogenwerk an der Brückenstraße Platz finden. Im Winter wird aus dem Betonboden eine Eisbahn.

Ahrensburg. Jetzt soll endlich neues Leben in das seit sieben Jahren leer stehende ehemalige Rohrbogenwerk an der Brückenstraße im Gewerbegebiet West kommen. Felizitas Thunecke, Arved Czarnetzki, Thomas Schleifenbaum und Jürgen Knecht planen auf dem Fabrikgelände eine Veranstaltungshalle für bis zu 2000 Besucher. Zu den Plänen für ein neues Kulturzentrum gehören auf der Außenfläche ein Beachclub und ein Biergarten. Im Winter, so der Plan der Initiatoren, sollen junge und erwachsene Ahrensburger auf einer Eisbahn Spaß haben können.

Auch zwei Kinosäle sind im Gespräch. Ein Betreiber wäre sogar schon gefunden: Hans-Peter Jansen, der auch die Koralle in Volksdorf und das Cinema Paradiso in Bargteheide betreibt, habe bereits Interesse signalisiert. Der Kinder- und Jugendbeirat der Stadt Ahrensburg wurde bereits in das Vorhaben einbezogen. Auch gebe es Überlegungen, wie Jugendliche beteiligt werden könnten. "Das Ganze soll auch einen sozialen Charakter bekommen", sagt Arved Czarnetzki. Im Gastronomiebetrieb könnten Jugendliche etwa Praktika absolvieren.

Die Veranstaltungen sollen sich an verschiedene Altersgruppen richten. Tanz, Konzerte, Theater - all das sei im neuen Kulturzentrum denkbar. Messeveranstalter könnten sich an der Brückenstraße künftig Räume anmieten, Firmen Räume für Feiern buchen. "Nur Vielfalt macht es wirtschaftlich tragfähig", sagt Czarnetzki, der kürzlich mit Felizitas Thunecke und Thomas Schleifenbau den Tourismusverband Stormarn gegründet hat.

Die Möglichkeiten seien vielfältig auf dem rund 15 000 Quadratmeter großen Gelände. "Der Charme springt jeden an", schwärmt Arved Czarnetzki. "Die Halle ist noch aus den 50er Jahren", sagt Thomas Schleifenbaum. Und in Ahrensburg mangele es momentan an vergleichbaren Möglichkeiten für große Veranstaltungen. Felizitas Thunecke, die auch die Ahrensburger Musiknacht organisiert, sei bei der Suche nach großen Räumen oft schnell an die Grenzen gestoßen.

Eine mögliche Konkurrenz zum Marstall sehen die Initiatoren jedoch nicht. Der Marstall spreche andere Zielgruppen an. Rockkonzerte beispielsweise seien in dem Kulturzentrum am Schloss eher schwer zu organisieren. Und gibt es schon einen Zeitplan? "So schnell wie möglich", sagt Felizitas Thunecke und ergänzt: "Es kann am Rohrbogenwerk aber natürlich noch Probleme geben. Da wäre beispielsweise eine mögliche Lärmbelastung für die Anwohner. Oder die Frage, wie stabil ist die Halle?" Doch unabhängig vom Ergebnis solcher Prüfungen wollen die Veranstaltungsexpertin und ihre Mitstreiter auf jeden Fall an ihren Plänen festhalten. Sollte es Probleme an der Brückenstraße geben, wollen sie Ausschau nach Alternativen halten. Eine Variante wäre das Gewerbegebiet am Beimoor. Beim alten Rohrbogenwerk müssen zunächst die Eigentumsverhältnisse geklärt werden. Ein sechsstelliger Kaufpreis werde für das Gelände fällig. Kontakte mit dem Eigentümer gebe es schon. Czarnetzki: "Wir machen einen Schritt nach dem anderen. Bisher haben wir nur Arbeit in die Planung gesteckt." Zum Kaufpreise kämen noch Umbaukosten für Brandschutz, Gastronomie, Sanitäranlagen sowie an der Halle hinzu. Bei der Frage der Finanzierung seien alle Vier optimistisch. Und für das Projekt gebe es schon "positive Signale von der Verwaltung und den Politikern", so Czarnetzki.

Die Idee für ein Kulturzentrum im Gewerbegebiet West ist übrigens nicht ganz neu. Bereits 2006 waren solche Pläne bekannt geworden. Über eine Stiftung sollte der Betrieb gesichert werden. Damals blieb es bei der Idee.