Ab November bekommen die Angestellten in den kommunalen Kindertagesstätten mehr Geld. Mit dem ausgehandelten Tarifkompromiss erhalten sie rund 120 Euro mehr Gehalt im Monat, unterschiedlich verteilt auf die verschiedenen Gehaltsgruppen.

Ahrensburg. Auf die Stormarner Städte und Gemeinden kommen damit Kosten zu, deren Größenordnung noch nicht abzuschätzen ist. Wo das Geld für die Gehaltserhöhungen herkommen soll, ist ebenfalls noch nicht klar.

In den Rathäusern sorgt der Tarifabschluss für geteilte Reaktionen. Der Trittauer Bürgermeister Walter Nussel sagt: "Grundsätzlich ist die Entscheidung richtig. Wir wertschätzen die verantwortungsvolle Arbeit von Erzieherinnen finanziell viel zu gering." Andererseits komme sie gerade zu einer Zeit, wo jeder Cent die ohnehin schon leere Haushaltskasse enorm belaste. Nussel: "Wir werden das im Rahmen der Haushaltsberatungen diskutieren müssen und schauen, ob und wo Einsparungen oder Umverteilungen möglich sind." Eine eventuelle Erhöhung der Elternbeiträge könne er allerdings auch nicht ausschließen. In den vier Kindergärten der Gemeinde und des Amtes arbeiten 18 Erzieherinnen.

Im Reinbeker Rathaus wird zurzeit ebenfalls gerechnet. 19 Angestellte arbeiten in den zwei städtischen Kitas. 37,5 Prozent der Betriebskosten, unter die auch die Personalkosten fallen, werden seit Jahren mit den Elternbeiträgen finanziert. Wenn die Personalkosten steigen, steigen auch die Betriebskosten. "Dann sind 37,5 Prozent auch mehr als im Jahr zuvor", sagt Magdalena Halle, Leiterin des Amtes für Bildung, Jugend und Soziales im Rathaus.

Im Ahrensburger Rathaus kann man die finanzielle Mehrbelastung noch nicht abschätzen. In Bargteheide und Bad Oldesloe hat der Tarifabschluss indirekte Auswirkungen auf den Haushalt, weil beide Städte selbst keine Kitas betreiben. Die Träger wie der Arbeiterwohlfahrt (Awo) und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) bekommen Personalkostenzuschüsse. Das DRK hat angekündigt, sich an die Erhöhung anlehnen zu wollen, sagt Bargteheides Bürgermeister Henning Görtz. "Wir gehen davon aus, dass die Awo genauso handeln wird. Das wird die Stadt einen fünfstelligen Betrag im Jahr kosten."