Asklepios plant Umbau für 14 Millionen Euro in Bad Oldesloe und will ältere Menschen besser versorgen. Konzept liegt bereits in Kiel vor.

Bad Oldesloe. Die medizinische Versorgung im Kreis Stormarn soll verbessert und optimiert werden. Die Asklepios-Klinik in Bad Oldesloe will sich auf den Bereich Altersmedizin (Geriatrie) spezialisieren, um für die demografische Entwicklung gerüstet zu sein. "Die Zahl der über 65-Jährigen wird in Stormarn bis zum Jahr 2025 auf rund 62.000 Menschen steigen", sagt Krankenhaus-Geschäftsführer Robert Koch. "Das sind 11.000 mehr als heute und entspricht einem Bevölkerungsanteil von 26 Prozent."

Die Klinik hat bereits ein Konzept beim Gesundheitsministerium in Kiel vorgelegt. Die Pläne sehen eine Station für Altersmedizin mit 15 Betten vor, zusätzlich soll eine Tagesklinik mit zehn Betten eingerichtet werden. "Wir wollen die Klinik zur zentralen Aufnahmestation für geriatrische Patienten in Stormarn machen", sagt Koch.

In der Altersmedizin sollen nicht nur Ärzte und Pflegekräfte arbeiten, sondern auch Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Neuropsychologen und Sozialarbeiter. Behandelt werden neurologische Erkrankungen wie zum Beispiel Schlaganfälle, Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparats, internistische Erkrankungen wie Herzinfarkte und Herzschwäche, chronische Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, Demenz, Depressionen und Tumorerkrankungen. Noch wartet Koch allerdings darauf, dass das Gesundheitsministerium seine Pläne genehmigt. An der absoluten Bettenzahl des Oldesloer Krankenhauses wird sich nichts ändern. Sie bleibt bei 179. Der Klinikchef sagt: "Mit der Schließung unserer Geburtsstation Ende Februar sind Betten frei geworden, die wir jetzt für die Altersmedizin nutzen wollen."

+++ Noch keine Pläne für Grundstück in Ahrensburg +++

Seit März gibt es nur noch eine Geburtsstation in Stormarn, und zwar am St. Adolf-Stift in Reinbek. Das dortige Krankenhaus verfügt über 313 Betten, davon stehen 26 in der Frauenklinik. Die Einrichtung verzeichnet in jüngster Zeit einen Babyboom, im vergangenen Jahr kamen in Reinbek 788 Kinder zur Welt. Dritte wichtige Säule bei der Gesundheitsversorgung im Kreis ist die Park-Klinik Manhagen in Großhansdorf. Dort gibt es 97 Betten, seit Herbst vergangenen Jahres verfügt das Krankenhaus auch über eine Notfallambulanz.

Die neuen Pläne von Asklepios in Bad Oldesloe sollen im Zuge der Umbauarbeiten realisiert werden. Trakt B des Krankenhausgebäudes wird ab Herbst für 14 Millionen Euro entkernt, saniert und energetisch auf den neuesten Stand gebracht. Die Hälfte der Kosten übernimmt das Land. Die Betten der Tagesklinik und die Station für die Altersmedizin werden auf der vierten Etage untergebracht.

Die Arbeiten sollen etwa eineinhalb Jahre dauern. Die Vorbereitungen laufen bereits. "Wir haben die Sommer- und Urlaubszeit, in der bei uns immer etwas weniger los ist, genutzt, um Haus B für den Umbau leerzuräumen", sagt Koch. 60 ihrer Betten kann die Klinik deshalb zurzeit nicht nutzen. "Wir stellen uns schon mal auf das ein, was uns in der Umbauzeit erwartet", sagt der Klinikchef. Auch dann werden phasenweise 30 bis 50 Betten nicht belegt werden können. Koch: "Das lässt sich nicht verhindern, aber die Versorgung ist dennoch gesichert. Wir können die Menschen in all unseren Fachbereichen weiterhin versorgen."

Um die umbaubedingten Behinderungen so gering wie möglich zu halten, werde eine Etage nach der anderen saniert. "Wir arbeiten uns von unten nach oben vor", sagt Koch. "Wenn das erste Stockwerk saniert ist, können die Patienten die neuen Räume nutzen. Und wenn zu Beginn unten gearbeitet wird, können oben noch die alten Räume von den Patienten belegt werden."

Neben der Altersmedizin will die Klinik auf der zweiten Etage des sanierten Gebäudetrakts auch eine sogenannte Beatmungsstation einrichten. Dort sollen Patienten von einer längeren künstlichen Beatmung entwöhnt werden. "Wir planen acht Einzelzimmer, damit wir kein Bett räumen müssen, wenn ein Patient eine Infektion bekommt", sagt Koch. Denn die Entwöhnung von der Beatmungsmaschine sei nicht nur ein über Wochen dauernder Prozess, die Patienten seien auch besonders häufig von Infektionen betroffen. "Wir wollen die Stormarner direkt in ihrer Heimat versorgen können", sagt Koch. "Außerdem hoffen wir darauf, dass wir Patienten aus Hamburg nach Bad Oldesloe locken können, denn dort gibt es in diesem Bereich zu wenig Kapazitäten."