Eka von Kalben , die Fraktionschefin der Grünen im Landtag, besucht Stormarn

Bad Oldesloe. Stormarn ist ein "leistungsstarker und gut aufgestellter Kreis", der Bau der S 4 hat "oberste Priorität": Mit diesen Aussagen hat die Fraktionschefin der Grünen im Landtag, Eka von Kalben, für gute Stimmung bei ihrem Besuch in Stormarn gesorgt. Landrat Klaus Plöger stellte zufrieden fest, man könne "konstruktiv miteinander reden".

Rund anderthalb Stunden hatten Eka von Kalben, die grüne Landesvorsitzende Ruth Kastner und die grüne Landtagsabgeordnete Ines Strehlau gestern mit Plöger und Vertretern der Kreistagsfraktionen debattiert. Von Kalben will in der parlamentarischen Sommerpause alle Kreise und kreisfreien Städte besuchen, aber ein Routinetermin war die Veranstaltung im Oldesloer Kreishaus dennoch nicht. Andreas Tietze, der verkehrspolitische Sprecher der Landtagsfraktion, hatte vor rund drei Wochen mit der Aussage für Aufsehen gesorgt, für die Regierungskoalition in Kiel hätten bei den Bahnprojekten die Stadtbahn in Kiel und die Verlängerung der S 21 Priorität. In Stormarn und in Hamburg hatte das für einen Sturm der Entrüstung gesorgt, gibt es doch seit einiger Zeit gleichlautende Beschlüsse der Landesparlamente in Hamburg und Schleswig-Holstein, den Bau von S-Bahn-Gleisen zwischen dem Hamburger Hauptbahnhof und Ahrensburg voranzutreiben.

Tietze relativierte seine Aussagen kurz darauf, und Eka von Kalben versicherte ihren Stormarner Gesprächspartnern nun im Brustton der Überzeugung: "Die S 4 ist ein klassisches grünes Verkehrsprojekt." Landrat Plöger fand: "Das sind klare Worte, damit hat sich der Besuch schon gelohnt."

Auch in weiteren Punkten gab es Übereinstimmung. Die Landes-Grünen unterstützen die Idee, in Barsbüttel oder in Stapelfeld ein Ländergrenzen überschreitendes Gewerbegebiet zu schaffen. Und sie wollen sich dafür einsetzen, dass der grenzüberschreitende Schulbesuch erleichtert wird. Ines Strehlau sagte: "Im Jahr 2015 soll es eine gemeinsame Schulentwicklungsplanung der beiden Länder geben, die das bis dahin geltende Gastschulabkommen überflüssig macht."

Überflüssig ist nach Ansicht von Eka von Kalben auch das politische Gezänk, das die Stimmung im Kieler Landtag nach wie vor prägt. "Ich habe erfahren, dass man in Stormarn anders miteinander umgeht", sagte sie. "Wir streben das auch im Landtag an, wir wollen dort eng mit der Opposition zusammenarbeiten."