Regen und Kälte setzen den Vögeln zu. Dennoch liegen Brutzahlen über Durchschnitt

Bad Oldesloe. Nicht nur viele Menschen haben mit Regen und Kälte während der Sommermonate zu kämpfen. Auch für Störche sind diese Bedingungen bei der Aufzucht ihres Nachwuchses nicht optimal. Dennoch meldet der Nabu Bad Oldesloe eine überdurchschnittliche Brutsaison für Stormarn. "Mit insgesamt 38 Jungen liegen wir noch deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von 31 Jungen", sagt Andreas Hack, Storchengebietsbetreuer für Stormarn Süd-Ost. Hack: "18 Paare zogen erfolgreich ihre Jungen auf, von denen inzwischen die meisten flügge sind."

Insgesamt zählte der Nabu in Stormarn 23 Paare - eines mehr als im Vorjahr. "Wegen der widrigen Witterungsbedingungen auf ihrer Reiseroute trafen sie etwa zehn Tage später ein als im Vorjahr", sagt der Gebietsbetreuer.

Totale Brutausfälle in Sühlen und Brunsbek-Langelohe haben laut Nabu dazu geführt, dass das Nachwuchsergebnis des vergangenen Jahres nicht erreicht werden konnte. Damals brachten die Störche 42 Junge zur Welt.

2012 habe es lediglich in Todendorf, Jersbek und Lasbek-Dorf mehr als zwei Junge gegeben. Als Gründe nennt der Naturschutzbund neben Kälte und Regen vor allem Nahrungsmangel, Unerfahrenheit der Altstörche, aber auch Horstkämpfe mit rivalisierenden Vögeln. Hack: "Besonders häufig waren in diesem Jahr an den Stormarner Horsten Kämpfe mit vagabundierenden Jungstörchen zu sehen." Dies liege unter anderem an den hohen Nachwuchszahlen der vergangenen beiden Jahre.

Die vielen noch nicht geschlechtsreifen Jungstörche ließen zugleich auf höhere Storchenpaarzahlen für die kommenden Jahre hoffen, zumal es in Stormarn schätzungsweise 60 bis 80 ungenutzte Nistmöglichkeiten gebe. Hack sagt: "Ein Problem ist allerdings der immer stärkere Rückgang von Grünlandflächen, die von den Störchen zur Nahrungssuche benötigt werden."

Auch einen traurigen Fund machten die Nabu-Mitarbeiter aus Stormarn. Sie bargen Anfang Juni an der Bundesstraße 404 einen toten Altstorch, der offenbar mit einem Fahrzeug zusammengestoßen war. Nach Rücksprache mit den Nabu Mölln konnte der Vogel dem Nest in Schönberg zugeordnet werden. Dort mussten die drei Jungstörche aus dem Horst geborgen werden, weil der verbliebene Altvogel sie nicht hätte großziehen können. Der Nachwuchs wurde zur Pflegestation in den Wildpark Eekholt gebracht. Hack: "Die Jungstörche sind wohlauf."