Stormarner Kinder und das Abendblatt nehmen die Ferienangebote unter die Lupe. Heute verirrt sich Finja im Maislabyrinth in Jersbek.

Jersbek. "Ich weiß gar nicht, wo wir sind. Wo müssen wir hin?" Finja steht mitten im Jersbeker Maislabyrinth. Vor ihr gabelt sich der Weg. Nach links oder nach rechts? Die Elfjährige blickt auf den Zettel in ihrer Hand, auf der eine kleine Karte des Irrgartens eingezeichnet ist. Dann schaut sie ratlos zu ihrem Vater Torsten Fuhr und ihren beiden jüngeren Geschwistern Michel und Lotta. "Michel meint, dort geht es weiter", sagt Finjas Vater, und deutet nach links.

Spaßfaktor: Auf dem Weg ist ein Rätsel zu lösen

Die vier laufen weiter, immer auf der Suche nach neuen Buchstaben, Zeichen und Hinweisen, die beim Lösen des Rätsels helfen. Bevor die Besucher das zehn Hektar große Maisfeld betreten, bekommen sie am Eingang einen Zettel mit kniffligen Aufgaben. Denn Ziel ist nicht nur, möglichst schnell wieder aus dem Labyrinth herauszufinden. Die Besucher müssen auf ihrem Weg durch die fast sieben Kilometer langen Irrwege auch ein Rätsel lösen. "Manche Aufgaben sind aber ein bisschen seltsam", sagt Finja. "Es ist schwierig, zu verstehen, was man machen soll." Dennoch hat die Sechstklässlerin der Theodor-Mommsen-Schule in Bad Oldesloe die beiden Lösungsworte herausgefunden, als sie das Labyrinth verlässt, und wirft den Zettel am Ausgang in eine Box.

Am Ende des Sommers wird unter allen Besuchern, die eine richtig ausgefüllte Karte abgegeben haben, ein Fahrrad verlost. Zudem haben die Besucher die Chance, mit der richtigen Zahlenkombination einen Tresor zu öffnen und 50 Euro zu gewinnen. "Es war anstrengend", sagt Finja. "Aber es hat auch viel Spaß gemacht."

Vielfalt: Auf großen Feldern können die Besucher Mühle und Schach spielen

Das Motto, nach dem Maislabyrinth-Betreiber Karsten Eggert und seine Helfer den Irrgarten dieses Jahr gestaltet haben, lautet "Höllisch". Aus der Luft betrachtet bilden die Wege das Gesicht eines Teufels. Mitten im Maisfeld befindet sich ein Aussichtsturm, von dem die Besucher einen Blick auf die vielen verschlungenen Wege werfen können. Etwa zwei Stunden lang haben Finja, Michel, Lotta und ihr Vater Torsten Fuhr gebraucht, um das Labyrinth zu durchqueren. Mal sind sie im Kreis gegangen, mal in Sackgassen gelandet, und einmal mussten sie sogar eine längere Strecke wieder zurücklaufen - weil sie ihren Regenschirm auf einer Bank vergessen hatten.

Im Café können sie sich anschließend stärken. Dort gibt es zum Beispiel Zuckermaiskolben mit Butter oder eine Rostbratwurst für je 2,30 Euro. Eine Cola kostet zwei Euro, Cocktails gibt es ab sechs Euro. In Liegestühlen können die Besucher entspannen. Zudem ist es möglich, auf großen Feldern Mühle oder Schach zu spielen.

Angebote für Erwachsene: Eltern müssen ein eigenes Rätsel lösen

Torsten Fuhr hat seine Kinder auf ihrem Weg durch das Maislabyrinth begleitet. "Das hat auch mir Spaß gemacht", sagt der Reinfelder. "Es ist beeindruckend, vor allem, wenn es nicht so voll ist. Man hört immer mal wieder irgendwo Stimmen, sieht aber niemanden." Für Erwachsene gibt es ein eigenes Rätsel, das sie lösen müssen. Der Eintritt kostet sechs Euro. Kinder unter 15 Jahren und Besucher ab 60 Jahre zahlen fünf Euro. Mädchen und Jungen unter vier Jahren sind kostenlos dabei.

Wetterabhängigkeit: Bei starkem Regen verschlammen die Wege durch den Mais

Das Maislabyrinth kann noch bis zum 30. September besucht werden, auch an Tagen mit schlechtem Wetter. Allerdings verschlammen die Wege bei Regen etwas. Die Besucher sollten deshalb festes Schuhwerk, am besten Gummistiefel, mitbringen. Die Sitzmöglichkeiten am Café sind überdacht. Dort kann auch bei Regen etwas gegessen und getrunken werden.

Am Eingang bekommen die Besucher eine kleine Karte des Labyrinths. Die Kinder lernen, diese zu lesen, um so den richtigen Weg durch den Irrgarten leichter zu finden. "Wenn wir den Plan nicht dabeigehabt hätten, dann hätten wir uns noch viel häufiger verlaufen", sagt Finja. "Als wir einmal kurz nicht auf die Karte geschaut haben, waren wir gleich auf einem falschen Weg." Zudem trainieren die Besucher im Maislabyrinth ihren Orientierungssinn.

Erreichbarkeit: Die Buslinie 8111 hält 200 Meter vom Maisfeld entfernt

Das Maislabyrinth ist in Jersbek an der Straße Allee zu finden. Wer mit dem Auto kommt, findet vor dem Feld ausreichend Parkplätze. Etwas komplizierter ist die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Busse der Linie 8111 verkehren zwischen Bargteheide, Jersbek und Bargfeld-Stegen. In Bargteheide können Fahrgäste unter anderem an der Haltestelle Am Markt zusteigen und bis zum Hartwigsahler Weg in Jersbek fahren. Von dort sind es noch etwa 200 Meter Fußweg.

Fazit: Das Maislabyrinth in Jersbek eignet sich als Ausflugsziel für Kinder und Erwachsene, die gern in der Natur unterwegs sind, Durchhaltevermögen besitzen und Spaß daran haben, Rätsel zu lösen.