Viel Musik und gute Stimmung: Trotz Wetterkapriolen war das Publikum begeistert beim fünften Klangstadt Open Air am Poggensee.

Bad Oldesloe. 27 Bands auf den beiden Festival-Bühnen und rund 1000 Musikfans auf den Sand- und Grünflächen davor: Drei Tage lang wurde beim fünften Klangstadt Open Air am Poggensee gefeiert. Mit dabei waren auch die Schülerinnen Merle Hahlbrock und Sanja Hagge. Die beiden 15 Jahre alten Mädchen aus Bad Oldesloe wollten Freunde treffen, chillen und die Musik genießen. "Die Bands sind zwar alle noch nicht so bekannt, aber hier bekommen sie die Chance, berühmt zu werden", sagt Merle, und ihre Freundin Sanja ergänzt: "Wenn sie es dann irgendwann ganz nach oben schaffen, können wir sagen, dass wir sie bereits am Anfang ihrer Karriere beim Klangstadt Open Air gesehen haben."

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No Cliché mussten ihren Auftritt wegen des starken Regens unterbrechen

Natalie Kruse, Sebastian Krümmel und Claudia Fuchs sind zum ersten Mal am Poggensee, haben sich aber gleich für das volle Programm entschieden: drei Tage Festival inklusive campen in einem Zelt auf dem Gelände. "Es ist cool, vor allem, weil der See gleich nebenan ist", sagt Claudia Fuchs. Trotz gelegentlicher Regenschauer und nicht besonders warmer Temperaturen hat sie am Morgen gleich die Gelegenheit genutzt und einen Sprung in das kühle Nass des Poggensees gewagt. "Das war gar nicht so schlimm", sagt die 20-Jährige. Natalie Kruse wollte eigentlich bereits im vergangenen Jahr das Klangstadt Open Air miterleben. "Aber dann ist mir kurzfristig etwas dazwischengekommen", sagt die 21-Jährige. Damit ihr das dieses Mal nicht wieder passiert, hat sie bereits Weihnachten Nägel mit Köpfen gemacht und ihrer Freundin Claudia Fuchs eine Eintrittskarte für das Festival geschenkt.

Auch Lissy Friese, Steffen Wilken, Lisa Binner und Simon Surjasentana übernachten gleich auf dem Festival-Gelände - und das, obwohl sie gar keine lange Anfahrt haben. Die vier Freunde wohnen in Bad Oldesloe. Lisa Binner sagt: "Aber so verpassen wir nichts und können Alkohol trinken, ohne überlegen zu müssen, wer uns nach Hause fährt." Lissy Friese hat momentan allerdings andere Sorgen. Ihre Schlafmatratze ist bei einem Regenschauer nass geworden. Auch die Band No Cliché hatte mit dem Regen zu kämpfen. Die Musiker aus Bargteheide mussten ihren Auftritt am Sonnabendnachmittag kurzzeitig unterbrechen, weil Wasser auf die Bühne gelangt war.

Die weiteste Anreise zum Festival hatte der schwedische Sänger Joel Regal

Die Zuschauer nahmen es locker. Sie flüchteten vor dem Regenschauer unter die Bierstände und feierten danach mit No Cliché einfach weiter. "Es ist erstaunlich, wie lange die Leute zum Teil vor der Bühne stehen geblieben sind, obwohl es geregnet hat", sagt Mitorganisatorin Britta Rein, die sich beim Festival um das Catering für die Bands kümmerte. Für die Musiker, die meisten von ihnen spielten ohne Gage, gab es im Backstage-Bereich ein Salatbuffet, verschiedene Suppen und italienische Speisen.

Die längste Anreise hatte Joel Regal. Der Singer-Songwriter aus Schweden war neun Stunden unterwegs, nur um in Bad Oldesloe auf der Bühne stehen zu können. Die Band Phlegmatix, die ebenfalls beim Festival dabei war, hatte ihn auf die Veranstaltung aufmerksam gemacht. "Ich habe früher in einer Band gespielt und bin jetzt zum ersten Mal solo unterwegs", sagt der junge Mann aus Göteborg, der von der Atmosphäre beim Klangstadt Open Air begeistert war. "Das ist ein cooles Festival. Der Sound und das Licht auf der Bühne sind toll, das hätte ich nicht erwartet." In den kommenden Tagen spielt Joel Regal noch in Kiel, Hamburg, Flensburg und Neustadt, danach geht es zurück nach Schweden. Spätestens in einem Jahr will er jedoch erneut nach Deutschland reisen. Der Sänger sagt: "Ich hoffe, dass ich wieder zum Klangstadt Open Air kommen darf."