Heute, am französischen Nationalfeiertag, erinnert das französische Volk an seine Revolution im Jahr 1789. Im 18. Jahrhundert war Frankreich eine Ständegesellschaft. Zu den ersten beiden Ständen gehörten der Adel und die Geistlichen. Der dritte Stand, das Volk, hatte kaum Rechte, aber viele Pflichten gegenüber den anderen Ständen.

Das Volk wollte das Ständesystem in eine demokratische Gesellschaftsform umwandeln und an politischen Entscheidungen beteiligt werden. Doch König Ludwig XVI. ignorierte die Forderungen und verteidigte in Paris mit Truppengewalt seine Macht und seinen verschwenderischen Lebensstil. Die Menschen wurden immer wütender. Am 14. Juli 1789 stürmte das Volk die Bastille, das Staatsgefängnis. Sie befreiten die Gefangenen und töteten den Gefängnisdirektor.

Die Nationalversammlung in Versailles, das neue Parlament, verkündete am 26. August 1789 die neuen Bürgerrechte und legte so den Grundstein für die Demokratie. 1791 wurde der König abgesetzt und am 21. Januar 1793 durch ein Fallbeil enthauptet. Die Geschehnisse in Frankreich hatten großen Einfluss auf das politische Leben der europäischen Nachbarländer.