Stiftung Naturschutz wertet Ökogebiet bei Brunsbek auf

Brunsbek. Sie sind selten und europaweit streng geschützt: Laub- und Moorfrosch sowie Ferkel- und Wiesen-Schaumkraut. Daher entsteht für sie im sogenannten Ökokonto "Braaker Mühle" der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein bei Brunsbek eine neue Heimat. Die Stiftung als Eigentümerin des zwei Hektar großen Feldes hat damit gestern begonnen: "Zwei neue Tümpel werden mit einem Bagger angelegt und ein bereits bestehender Teich entschlammt, damit Amphibien optimale Laichbedingungen vorfinden", sagt Henrike Hoffmann, Flächenmanagerin der Stiftung.

Außerdem wird ein 150 Meter langer Knickwall mit der für die Tümpel ausgebaggerten Erde neu aufgeschoben und 100 Meter vorhandener Knick ausgebessert. Die Knickwälle werden dann im Herbst mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt. Dort sollen sich später wieder Haselmäuse und Fledermäuse tummeln. "Wir hoffen, dass sich auch Vögel wie Goldammer und Neuntöter in dem Gebiet ansiedeln", berichtet Henrike Hoffmann über ein weiteres Ziel des Naturschutzprojektes.

Um die neuen Tümpel anzulegen, ist seit gestern ein Bagger dabei, Testlöcher auf dem Feld, das über einen Wirtschaftsweg von der Papendorfer Straße aus zu erreichen ist, auszuheben. "Die Tümpel sollen 50 Zentimeter tief sein und sich von selbst mit Grundwasser füllen", erklärt Diplom-Biologe Wolfgang Lenschow von der dänischen Firma Amphi Consult. Diese ist im Amphibienschutz tätig und legt unter anderem Teiche an, um sie mit Tieren zu besiedeln. Im Ökokonto "Braaker Mühle" ist sie im Auftrag der Stiftung Naturschutz tätig.

"Wir züchten die Frösche und setzen sie in den Tümpeln aus", beschreibt Lenschow, wie Laub- und Moorfrosch zunächst sesshaft gemacht werden sollen. "Die niedrigen Tümpel dürfen im Sommer ruhig austrocknen, so stellen wir sicher, dass dort keine Fische vorkommen." Letztere suchen sich die Eier der Frösche sonst als Nahrung.

Die nun begonnene Aufwertung des Ökokontos ist möglich durch einen Ausgleichsbetrag von rund 5000 Euro der Stadt Ahrensburg, den sie an die Stiftung wegen einer Baumaßnahme gezahlt hat. Das Ökokonto wird vorgehalten, damit Bauträger für Eingriffe in den Naturhaushalt einen dann vorgeschriebenen Ausgleich leisten.