Stormarner Kinder und das Abendblatt nehmen die Ferienangebote unter die Lupe. Heute: Klettern in Lütjensee

Lütjensee. Der orangefarbene Helm sitzt fest auf dem Kopf, die Handschuhe sind übergezogen, der Sicherheitsgurt und die Sicherungsseile angelegt: Léon ist bereit für den Hochseilgarten in Lütjensee. 99 Hindernisse in unterschiedlichen Höhen warten auf den Zwölfjährigen, seine Zwillingsschwester Lea und Vater André Oehlert. Die drei sind geübt im Klettern, sie haben bereits zahlreiche Besuche in den Hochseilgärten in Aumühle und Geesthacht (beides Herzogtum Lauenburg) hinter sich. Der Hochseilgarten in Lütjensee ist für die Familie aus Hamburg-Altengamme allerdings Neuland.

Vielfalt: 99 Hindernisse in 1,50 bis 20 Metern Höhe erwarten die Kletterer

Nach einer Einweisung mit Sicherheitshinweisen steuert Léon "zum Aufwärmen" auf den Fun-X-Parcours zu. Auf dieser Strecke befinden sich die Hindernisse in 3,5 bis 4,5 Metern Höhe. Wer diesen Parcours überwinden möchte, muss mindestens sechs Jahre alt und 1,30 Meter groß sein. Für Kinder ab 1,10 Meter und Einsteiger gibt es eine Strecke in 1,50 Metern Höhe. Gekonnt arbeitet sich Léon von einem Baum zum anderen. Er läuft über Autoreifen, balanciert über Seile und dünne Balken, klettert durch ein Netz und überwindet eine Kletterwand. Die Sicherungsseile verhindern, dass er nach unten stürzen kann.

Léon will noch höher hinauf - und zwar auf 8,50 bis elf Meter. In dieser Höhe verläuft der dritte Parcours, der für Kinder ab zehn Jahre und einer Körpergröße von mindestens 1,40 Meter geeignet ist. "Ich würde auch gern noch weiter nach oben", sagt der Schüler und blickt zum höchsten Punkt des Hochseilgartens. Die Plattform befindet sich 20 Meter über dem Boden und darf nur von Erwachsenen betreten werden.

Spaßfaktor: Léon liebt es, im Wald von Baum zu Baum zu klettern

Doch Léon ist auch so begeistert. "Es macht Spaß, hoch oben in den Bäumen zu klettern", sagt er. Am besten gefallen ihm die vielen Seilbahnen. So können die Kletterer in 3,50 Metern Höhe mit einem Schlitten und einem Wagen fahren sowie im Stehen auf einem Holzbalken über einen Abgrund schweben.

Ein besonderer Höhepunkt erwartet die Kletterer am Ende der Tour. Nur an einem Seil hängend können sie von neun Metern Höhe zurück auf den Boden sausen. "Das war toll", sagt der Zwölfjährige. Die Strecken seien etwas länger und schwieriger als in den Hochseilgärten, in denen er bisher gewesen sei, sagt Leon: "Deshalb ist es anstrengender, aber auch schöner."

Angebote für Erwachsene: Die Eltern können mitklettern oder zuschauen

Beim Klettern im Hochseilgarten haben nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene ihren Spaß. Sie können sogar besonderen Mut beweisen, wenn sie sich auf die 20 Meter hohe Plattform trauen. Auch Léons Vater klettert mit. "Ich mache so etwas sehr gern", sagt André Oehlert. "Beim ersten Mal ist es zwar sehr ungewohnt, aber je öfter man das macht, desto weniger zittert man bei der Höhe. Außerdem ist es eine gute körperliche Ertüchtigung."

Preise: Einzelkarten kosten 15 bis 21 Euro, Familientickets ab 40 Euro

Eine Tageskarte kostet 21 Euro für Erwachsene und 17 Euro für Jugendliche ab 14 Jahre. Kinder zahlen 15 Euro. Familientickets gibt es ab 40 Euro. Eltern, die nicht selbst klettern wollen, können ihren Kindern zuschauen. Es stehen mehrere Holzbänke und Tische zum Verweilen bereit. Auch Léon, Lea und ihr Vater stärken sich dort mit ihren mitgebrachten Brötchen und Apfelschorle.

Wetterabhängigkeit: Wenn es trocken ist, macht das Klettern mehr Spaß

Der Hochseilgarten kann bei gutem Wetter, aber auch bei Regen besucht werden. Er ist bis Ende Oktober täglich (außer montags) von 10 Uhr bis zum Sonnenuntergang geöffnet.

Lerneffekt: Beim Klettern werden Ängste überwunden

Beim Klettern in mehreren Metern Höhe lernen Kinder und Erwachsene ihre Grenzen kennen. Sie müssen Mut beweisen und Ängste überwinden, um den Parcours erfolgreich zu bewältigen.

Erreichbarkeit: Am besten mit dem Auto, Parkplätze sind verfügbar

Der Hochseilgarten liegt am Rand eines Waldes, etwas außerhalb von Lütjensee und oberhalb der Sieker Landstraße. Wer mit dem Auto anreist, fährt an einem kleinen Rastplatz von der Sieker Landstraße ab und parkt dort. Dann sind es nur noch wenige Meter zu Fuß.

Fazit: Der Hochseilgarten eignet sich als Ausflugsziel für Familien, die Abenteuer erleben wollen und auf der Suche nach einem Adrenalinkick sind.