Ahrensburg. "Hallo Leute. Ich heiße Benjamin Lebert. Ich bin sechzehn Jahre alt und ich bin ein Krüppel. Nur damit ihr es wisst. Ich dachte, es wäre von beiderseitigem Interesse." Mit diesen Worten stellt sich Benjamin Lebert im Alter von 16 Jahren nach einem Schulwechsel seinen neuen Klassenkameraden vor. Im Ahrensburger Schulzentrum Am Heimgarten hat der heute 30-Jährige jetzt vor rund 300 Schülern aus seinem Erfolgsroman "Crazy" vorgelesen.

Das Buch über Leberts eigene Geschichte als körperlich behinderter Jugendlicher, der in der Schule versagt, erschien 1999. Mit Beiträgen für die Jugendbeilage der Süddeutschen Zeitung hatte Benjamin Lebert die Verlagslektorin auf sich aufmerksam gemacht, die ihn dazu ermutigte, ein Buch zu schreiben. Daraus entstand der autobiografisch geprägte Roman "Crazy", der kurze Zeit nach seinem Erscheinen verfilmt und mittlerweile in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurde.

Den Ahrensburger Schülern der achten bis zwölften Klassen gegenüber betonte Lebert, sie, die auf dem Weg zu einem erfolgreichen Schulabschluss seien, sollten sich ihn nicht zum Vorbild nehmen. Er könne ihnen nur einen Tipp geben: "Achte auf deinen Herzschlag, auf die innere Stimme kann man nicht mehr hören. Dazu ist unsere Gesellschaft und dazu sind die Stimmen der Eltern und Lehrer zu laut."

Benjamin Lebert las den Schülern aus "Crazy", aber auch aus seinem Roman "Der Vogel ist ein Rabe", sowie aus von ihm verfassten Zeitungsartikeln vor. Im Anschluss beantwortete der Autor die Fragen der Jugendlichen zu seiner Person, seiner Entwicklung, seinen Vorbildern und seinen Romanen. Die Ahrensburger Schüler verabschiedeten ihn nach zwei Stunden mit anhaltendem Applaus.