Mit einem breiten Grinsen

28. Juni: "Der EM-Spielführer von Matthias Popien"

Immer, wenn es morgens gelingt, Ihre Zeitung zu lesen, fange ich das mit einem breiten Grinsen an, denn ich weiß, was mich erwartet. Herr Popien zeigt ungeahnte Qualitäten durch seine humoristischen Anmerkungen zur Europameisterschaft auf der Titelseite. Große Anerkennung und vielen Dank für den fröhlichen Start in den Tag.

Hartmut Johann

Ursachen liegen woanders

6. Juni: "Die Bahn will pünktlicher werden"

Als Pendler mit beruflicher Nähe zum Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) kann ich die Forderung nach mehr Pünktlichkeit deutlich unterstreichen, die im Artikel gegebene Begründung aber nicht wirklich akzeptieren. Die zu kurze "Wendezeit" ist keine Ursache für Verspätungen, sie sorgt nur dafür, dass diese während der Berufsverkehrszeiten weiter gegeben werden (tagsüber und abends endet jeder zweite Zug in Ahrensburg und hat dann reichlich Zeit, Verspätungen abzupuffern). Die wirklichen Ursachen liegen woanders:

1. Man hat bei der Elektrifizierung geglaubt, sechs Minuten Fahrzeit einsparen zu können. Es dauert bei der Bahn eben drei Jahre, ehe die Erkenntnis, dass es statt der sechs nur zwei bis drei Minuten sind, in eine Fahrplanumgestaltung einfließt. Das ist dann auch die eigentliche Begründung für die erwähnte Fahrzeitverlängerung von vier Minuten.

2. Die Bahn belügt die LVS, den HVV, die Fahrgäste und letztlich sich selbst, wenn sie alle Verspätungen unter sechs Minuten als "pünktlich" betrachtet. Im Nahverkehr - gerade in Ahrensburg - werden aus sechs Minuten fast immer 30 Minuten, weil der Bus-Anschluss dann weg ist. Würde die Bahn die wirklichen Verspätungen betrachten (und de facto ist jeder Zug ein bis drei Minuten zu spät, auch wenn er pünktlich abfährt - spätestens ab Berliner Tor wird getrödelt), dann kämen nicht 88.2 Prozent. "Pünktlichkeit" sondern unter 20 Prozent heraus.

3. Nachdem wir die alten und anfälligen Diesel-Lokomotiven los waren, hatten alle auf Besserung gehofft. Sind die jetzt genutzten E-Loks wirklich viel jünger? Dazu gibt es zu viele Triebfahrzeugstörungen.

4. Letztlich ist die gesamte Strecke in einem desolaten Zustand. Es vergeht doch keine Woche, wo es nicht gravierende Signal- oder Bahnübergangsstörungen gibt. Dann fährt der Zug langsam, bleibt vor dem Bahnübergang stehen. Da kommen dann schnell zehn bis zwanzig Minuten zusammen. Und die werden dann an die Folgezüge weiter gegeben.

Dr. Friedemann Weik, Ahrensburg

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