Stormarns Wirtschaftsförderer haben 22 Firmen geholfen - bei Neuansiedlung oder Erweiterung

Bad Oldesloe. Mehr Firmen, mehr Arbeitsplätze: Die Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS) hat auch im vergangenen Jahr dazu beigetragen, dass es den Stormarnern gut geht. Die kreiseigene Gesellschaft kauft Äcker und wandelt sie in Gewerbeflächen um. 22 Baugrundstücke hat sie in diesem Jahr an Firmen verkauft. "Dadurch wurden 1091 Arbeitsplätze neu geschaffen oder gesichert", sagte der WAS-Geschäftsführer Norbert Leinius. Ergebnis ist eine Zahl, auf die viele Kreise und Städte neidisch sein dürften: Die Arbeitslosenquote lag in Stormarn im November bei nur 3,7 Prozent.

Unter den Kunden der WAS war in diesem Jahr der Großhandel besonders stark vertreten. Von den rund 17 Hektar, die verkauft wurden, gingen gut zwölf Hektar an Großhandelsunternehmen. Dazu zählt zum Beispiel die Boltze Gruppe, die Ahrensburg verlässt und derzeit im Gewerbegebiet Braak eine neue Firmenzentrale baut. Neun Hektar hat der Geschenkehändler erworben. In Stormarns jüngstem Gewerbegebiet gibt es noch einige freie Flächen. "Aber das Interesse ist groß", sagt Leinius. "Ich vermute mal, dass es in drei Jahren voll sein wird." Zuletzt hatte sich ein Hamburger Einrichtungshaus gemeldet, das erweitern will.

Letztlich ist das ein typischer Fall. Hamburg kann vielen hansestädtischen Firmen nicht mehr bieten, was sie brauchen: Große, verkehrsgünstig gelegene Grundstücke. Deshalb blicken die Unternehmer über die Landesgrenze. Immobilienexperten bezeichnen das als "Überlaufeffekt". Gerade ist Stormarn in einem großen Gutachten zur Gewerbeflächenentwicklung attestiert worden, dass der Kreis als direkter Nachbar von diesem Überlaufeffekt besonders profitiert.

In den kommenden Jahren wird sich das fortsetzen. Leinius ist deshalb immer auf der Suche nach weiteren Grundstücken. Am besten dort, wo die Firmen auch hinwollen, also entlang der Autobahn.

Zum Beispiel nach Barsbüttel. Dort soll das Gewerbegebiet um 15 Hektar erweitert werden. Das haben die Gemeindevertreter in der vergangenen Woche beschlossen. Nun muss zunächst ein Zielabweichungsverfahren in Gang gesetzt werden - ein Planungsverfahren, für das die Landesplanungsbehörde in Kiel zuständig ist. Leinius hofft, dass die Barsbütteler Flächen angeboten werden können, wenn die Braaker Flächen allesamt verkauft sind. Auch in Hammoor werden die Gemeindevertreter noch im Januar den Beschluss fassen, im Autobahnkreuz Bargteheide eine Gewerbegebiet auszuweisen. 15 Hektar groß soll es sein. Vorgesehen ist, dass dort ein Autohof errichtet wird, der die Raststätten entlang der A 1 entlasten soll. Nachts parken Lkw dort teilweise in der zweiten Reihe. Wer keinen Platz finden, muss von der Autobahn abfahren und seinen Brummi irgendwo am Straßenrand abstellen.

Erweiterungsmöglichkeiten gibt es auch noch in Stapelfeld - südlich der Landesstraße, die Hamburg mit der A 1 verbindet. "Aber wir wollen erst einmal abwarten, was mit der Stapelfelder Müllverbrennungsanlage passiert", sagt Leinius. Ende 2016 laufen die Mülllieferverträge aus, möglicherweise wird die Anlage, die nördlich der Landesstraße steht, dann abgerissen. Die Fläche wäre frei - für neues Gewerbe.

Leinius blickt optimistisch ins neue Jahr. Den ersten Deal hat er schon unter Dach und Fach. Das Reinbeker Gastronomieunternehmen Partyrent will erweitern. 6000 Quadratmeter hat die Firma vor ein paar Tagen erworben.