Was kommt im nächsten Jahr auf Sie zu? Was sind die Projekte der Städte und Gemeinden bei Ihnen vor der Haustür? Ein Überblick.

Barsbüttel/Oststeinbek. Eine verbesserte Infrastruktur für die Jüngsten und die Ältesten, neue Einkaufsmöglichkeiten, Wachstum: Die Gemeinde Barsbüttel hat sich fürs kommende Jahr einiges vorgenommen. Unter anderem werden ein Nahversorgungszentrum und eine große Seniorenwohnanlage gebaut. Für den Nachwuchs entstehen ein Tagesmütterhaus und zwei neue Spielflächen. Außerdem wachsen die beiden Ortsteile Stellau und Stemwarde, und auch das Gewerbegebiet der 12396-Einwohner-Gemeinde wird erweitert. Oststeinbek (8246 Einwohner) hat dagegen alle Bebauungspläne vorerst auf Eis gelegt, denn die Politiker wollen 2012 erst darüber beraten, wie sich die Kommune bis zum Jahr 2025 weiterentwickeln könnte. Konsens besteht aber darin, dass die Kinderbetreuung ausgebaut wird.

+++Die Serienteile im Überblick+++

1. Bau des Einkaufszentrums Am Akku beginnt

Der Baubeginn fürs neue Nahversorgungszentrum an der Straße Am Akku steht bevor. Schon im Sommer, früher aber nicht, könnte es losgehen. Bis dahin will die Gemeinde mit einem Bebauungsplan die rechtlichen Voraussetzungen schaffen - mit besonderem Augenmerk auf den Lärmschutz für die Anwohner. Das kleine Einkaufszentrum mit drei zweistöckigen Gebäuden - die Fassaden modern gestaltet aus Glas, Stahl, Ziegeln und Holz - entsteht gegenüber dem gerade erweiterten Seniorenheim. Zu dem 150 Meter langen Komplex werden eine Einkaufspassage, 240 Parkplätze und eine 1000 Quadratmeter große Fläche gehören, die für einen Wochenmarkt geeignet wäre. Ob die Markthändler von ihrem jetzigen Standort am Stiefenhoferplatz dorthin umziehen werden, ist aber noch offen. Von der Hauptstraße wird das neue Einkaufszentrum über einen separaten Fuß- und Radweg zu erreichen sein. Einziehen werden ein Frischemarkt, ein Discounter sowie kleinere Geschäfte, Gastronomiebetriebe und Dienstleister. Mieter wie Aldi, Edeka oder Budnikowsky sind im Gespräch, Details stehen aber noch nicht fest. Wer in das ebenfalls zum Neubau gehörende Multifunktionsgebäude zieht, ist noch unklar. Es war als neues Rathaus mit großem Saal geplant worden, bevor ein Bürgerentscheid diese Überlegungen vorerst beendete. Dort könnten nun Büros, Praxen, Wohnungen oder weitere Geschäfte entstehen. Der Bau auf dem ehemaligen Bauhofgelände wird rund 15 Millionen Euro kosten.

2. Investor baut 100 Wohnungen für Senioren

Der Investor Wilhelm Kuhrt baut in Barsbüttel nicht nur gerade ein zweites Pflegeheim mit 166 Plätzen als Erweiterung seines bestehenden Seniorentherapiezentrums, sondern will ab Ende 2012 auch 100 Wohnungen für betreutes Wohnen direkt dahinter errichten. Geplant sind mehrere Häuser mit Ein- und Zweizimmermietwohnungen mit Grundflächen von 35 bis 65 Quadratmetern. Auf dem Gelände wird es auch einen 600 Quadratmeter großen Mehrgenerationen-Spielplatz geben, auf dem Jung und Alt verschiedene Fitnessgeräte nutzen können.

3. Hausmeisterwohnung wird Tagesmütterhaus

Die ehemalige Hausmeisterwohnung der Erich-Kästner-Gemeinschaftsschule am Soltausredder 28 wird zum Tagesmütterhaus für zehn Kleinkinder. Die Gemeinde will so eine zeitlich flexiblere Alternative zu ihren eigenen Krippen schaffen. Seit dem 1. Dezember läuft das Interessenbekundungsverfahren zur Vermietung des kleinen Hauses. Bis Ende des Jahres können sich qualifizierte Tagesmütter und -väter noch bei der Gemeinde bewerben.

4. Jugendliche können am Soltausredder skaten

Seit langem wünschen sich die Barsbütteler Jugendlichen eine neue Skaterbahn. 2012 soll ihr Wunsch in Erfüllung gehen. Die Skateanlage wird wahrscheinlich auf dem Spielplatz hinter den Sportplätzen am Soltausredder gebaut. Dort stand auch die hölzerne Halfpipe, die vor acht Jahren abgerissen werden musste. Die neue Anlage wird aus Beton sein und je nach Größe voraussichtlich zwischen 65 000 und 100 000 Euro kosten.

5. Stemwarder Möhrenkoppel wird zu Bauland

Die sogenannte Möhrenkoppel am Rande des Barsbütteler Ortsteils Stemwarde (500 Einwohner) wird Bauland. Im Baugebiet Stübkamp sollen hier in zwei Etappen 30 Wohneinheiten entstehen. In einem ersten Schritt will die Gemeinde im kommenden Jahr 15 Grundstücke von jeweils 600 bis 800 Quadratmetern Größe verkaufen.

6. Stellauer Kinder freuen sich über Abenteuerspielplatz

Auch Barsbüttels zweitkleinster Ortsteil Stellau (1100 Einwohner) wächst. Auf dem ehemaligen Raiffeisen-Gelände an der Wiesenstraße entsteht ein Baugebiet. Auf insgesamt acht Grundstücken, die zwischen 600 und 800 Quadratmeter groß sind, entstehen hier Einzel- und Doppelhäuser. Erschlossen wird das Baugebiet von der Bauland Schleswig-Holstein. Stellau bekommt 2012 an der Ecke Am Heidberg/Heidkamp auch einen neuen Abenteuerspielplatz inklusive Bolzplatz, Seilbahn, Hangrutsche, Netzlandschaft und weiteren Geräten für rund 80 000 Euro.

7. Gewerbegebiet soll um 14,5 Hektar wachsen

Etwa jeder zweite Erwerbstätige unter den Barsbüttelern arbeitet auch in der Gemeinde. Um weitere Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie Gewerbesteuereinnahmen nach Barsbüttel zu holen, werden 14,5 Hektar neue Gewerbeflächen an der Autobahn hinter Höffner entstehen. Das geht nur mit einem sogenannten Zielabweichungsverfahren, weil der gültige Regionalplan aus dem Jahr 1998 keine Erweiterung an dieser Stelle vorsieht. Am 22. Dezember haben die Gemeindevertreter den Beschluss gefasst, einen Antrag für ein Zielabweichungsverfahren zu stellen. Die neuen Gewerbeflächen sollen von der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn vermarktetet werden.

8. Alte Schule in Havighorst soll endlich Kita werden

Schon 2010 untersuchte die Oststeinbeker Gemeindeverwaltung unter dem damaligen Bürgermeister Karl Heinz Mentzel die verfügbaren Grundstücke im Gemeindegebiet auf ihre Eignung als Kindertagesstätte. Das interne Gutachten empfahl damals den Umbau der alten Schule in Havighorst, in der die evangelische Kirche bereits eine Kita betreibt. Als großes Problem erwies sich aber, dass die drei Wohnungen in dem gemeindeeigenen Gebäude dauerhaft vermietet waren. Zwei der Mietparteien wehren sich derzeit noch gegen einen Auszug, weil sie in Oststeinbek keinen vergleichbaren Wohnraum finden und ihnen die Gemeinde finanziell nicht entgegenkommt. Die Streitsache ist bereits vor Gericht, Ausgang offen.

9. Gemeinde sucht nach weiterem Kita-Standort

Dass es 2012 einen Kita-Neubau in Oststeinbek geben soll, ist beschlossene Sache, denn selbst bei einem Ausbau der alten Schule in Havighorst würden der Gemeinde im Jahr 2013 noch Kinderbetreuungsplätze fehlen. Bürgermeisterin Martina Denecke hat deshalb den Auftrag bekommen, die freien Grundstücke der Gemeinde erneut zu bewerten und der Politik eines davon für den Neubau zu empfehlen. Außerdem soll die Verwaltung Gespräche mit möglichen Trägern einer neuen Kita aufnehmen.

Serienteile im Überblick

1. Reinbek/Glinde

2. Barsbüttel/Oststeinbek

3. Amt Siek/Amt Trittau

4. Ahrensburg/Großhansdorf/ Ammersbek

5. Amt Bargteheide Land/ Bargteheide

6. Amt Bad Oldesloe Land/ Bad Oldesloe/Reinfeld/ Amt Nordstormarn