2011 vorbei, 2012 aber noch nicht da? Unvorstellbar. Ein altes Jahr endet schließlich am 31. Dezember um 23.59 Uhr und 59 Sekunden und geht unmittelbar danach nahtlos in ein neues über. Dazwischen, "zwischen den Jahren" also, bleibt kein bisschen Zeit übrig, nicht mal das klitzekleinste. Und doch sind wir jetzt, nach Weihnachten und vor Neujahr, mittendrin in dieser Zeit. Warum bloß?

Das hat historische Gründe, eine ganze Menge unterschiedlicher sogar. Sie hängen nicht mal unbedingt miteinander zusammen, aber sie lassen sich aufs selbe Problem zurückführen: Früher hatten die Menschen Schwierigkeiten, einen Kalender zu führen beziehungsweise sich auf eine einheitliche Rechnung zu einigen.

Die Ägypter zum Beispiel kannten schon vor rund 6000 Jahren eine Unterteilung des 365-tägigen Sonnenjahres in zwölf Monate. Die waren aber kürzer als unsere heutigen, also blieben am Jahresende ein paar Tage übrig, ehe ein neues Jahr begann. Das war allerdings nicht nach Weihnachten, denn das gab's damals noch gar nicht. Jesus Christus wurde erst 4000 Jahre später geboren. Trotzdem: Die Ägypter steckten drin "zwischen den Jahren".

Für die frühen Christen war der 6. Januar der Beginn eines neuen Jahres, während andere den 24. Dezember als Ende des alten ansahen. Da war es wieder, das Problem. Erst Papst Innozenz XII. legte 1691 den letzten Tag des Jahres verbindlich fest. Er benannte ihn nach Papst Silvester I.