Sprecher Can Özren wird Regionalberater für den Kreis Stormarn

Ahrensburg. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Lübeck sucht engeren Kontakt zu ihren Mitgliedern. Deshalb schickt die Zentrale jetzt "Außendienstler" in die Betriebe, sogenannte Regionalberater. Sie übernehmen diese Aufgabe zusätzlich zu ihrer sonstigen Arbeit bei der IHK. Der Mann für Stormarn heißt Can Özren. Der promovierte Historiker ist Sprecher der IHK. Er sagt: "Der Kreis Stormarn gehört zu den pulsierenden Regionen in Norddeutschland. Viele Global Player und Hidden Champions haben hier ihren Sitz." Gern werde er die Firmen auch über Möglichkeiten im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit informieren, so Özren, der selbst in Stormarn zu Hause ist.

Aber die Regionaloffensive zielt noch weiter. "Die Regionalberater besuchen hauptsächlich Betriebe, die lange keinen oder noch nie Kontakt zur IHK hatten, und zeigen ihnen, welche Dienstleistungen und Möglichkeiten der Interessenvertretung die Kammer ihnen bietet", sagt Matthias Schulz-Kleinfeldt, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Lübeck. Zugleich sollten die Regionalbeauftragten Ansprüche und Anforderungen der Firmen an Kammer, aber auch an Kommunen, Verwaltung und Politik eruieren.

Unterdessen blicken die Mitgliedsbetriebe im Kammerbezirk auf ein ausgesprochen gutes Jahr 2011 zurück. IHK-Präses Christoph Andreas Leicht: "Wir sind sicher, dass der grundsolide Mittelstand in Schleswig-Holstein die möglichen Folgen der Euro-Schuldenkrise, wie Auftragsrückgänge, meistern wird." Die Wirtschaft blicke mit verhaltenem Optimismus in die Zukunft.

Das spiegelt sich auch in der jüngsten Konjunkturumfrage der IHK wider. Rund 90 Prozent der befragten Unternehmen haben angegeben, dass ihre Auftragslage gut bis befriedigend sei. Die Treiber des Konjunkturklimas, die Industriebetriebe, hätten ihre Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um im Durchschnitt fünf bis sechs Prozent gesteigert, die im Ausland erzielten Umsätze seien sogar um zehn bis zwölf Prozent höher als vor einem Jahr, so Leicht.

Als "besonders erfreulich und richtungsweisend" bezeichnet der IHK-Präses die Arbeitslosenquote. Stormarn mit 3,7 Prozent sei Spitzenreiter in Norddeutschland. Und laut Konjunkturumfrage plant jeder fünfte Unternehmer, sein Personal im kommenden Jahr weiter aufzustocken.

Entscheidend für weiteres Wachstum in der Region wird nach Auffassung der IHK aber sein, die Chancen zu nutzen, die sich aus dem Bau der geplanten festen Fehmarnbelt-Querung ergeben. "Entscheidend ist die rechtzeitige Ausweisung neuer und vor allem großer Gewerbegebiete entlang der Autobahn 1 zwischen Puttgarden und Hamburg", sagt der IHK-Hauptgeschäftsführer Schulz-Kleinfeldt. Sein Appell an die Kommunen entlang dieser Achse: Sie sollten ihr "Kirchturmdenken" aufgeben und gemeinsam, gegebenenfalls interkommunal, handeln.