1955 wird die Kirchengemeinde Kirchsaal Hagen gegründet. Die Siedlung Hagen im Ahrensburger Südwesten bekommt damit ein eigenes kirchliches Zentrum. Eine Kirche wird nicht gebaut, alles soll "schlicht und einfach" sein.

1968 wird H. Pastor in der Kirchengemeinde. Die zweite Pastorenstelle besetzt ab 1973 Dieter Kohl.

Im Juli 1972 wird Karl Ludwig Kohlwage Propst des Kirchenkreises Stormarn, zugleich auch Pastor in Großhansdorf-Schmalenbeck.

In den 70er- und 80er-Jahren missbraucht Kohl Jugendliche aus der Kirchengemeinde. Seine sexuellen Übergriffe beschränken sich nicht auf ein Geschlecht, unter seinen Opfern sind Jungen und Mädchen. H. soll in dieser Zeit Beziehungen zu Mädchen unterhalten.

1984 heiratet Kohl eine Frau mit fünf Söhnen. Drei von ihnen missbraucht er.

1989 trennt sich Kohls Frau von ihm.

1990 entscheidet der Kirchenvorstand, dass Kohl trotz der Trennung weiter Pastor bleibt.

1991 wird Kohlwage Bischof in Lübeck. Die neue Stormarner Pröpstin heißt Heide Emse.

1992 wird Maria Jepsen Bischöfin in Hamburg - und ist damit auch für Ahrensburg zuständig.

1999 wendet sich eines der Opfer von Kohl an die Pröpstin Emse, die in jenem Jahr auch Mitglied der Kirchenleitung der Nordelbischen Kirche wird. Emse zeigt Kohl nicht an, sondern informiert nur das Kirchenamt und erwirkt eine Versetzung. Der Grund wird geheim gehalten.

Bis 2000 arbeitet Kohl als Gefängnisseelsorger in der Jugendstrafanstalt Schleswig. 2001 wird er vorzeitig pensioniert, arbeitet aber bis 2003 als Religionslehrer an der Stormarnschule in Ahrensburg.

2000 bewirbt sich Emse um die Nachfolge von Karl Friedrich Kohlwage als Bischof in Lübeck. Sie unterliegt bei der Wahl.

2001 wechselt Heide Emse ins Kieler Kirchenamt und wird dort später Vizepräsidentin. 2009 geht sie in den Ruhestand.

2006 wird Pastor H. pensioniert.

Im März 2010 wendet sich das Opfer, das sich 1999 der Pröpstin Emse anvertraut hatte, an die Bischöfin Maria Jepsen. Die informiert das Kirchenamt in Kiel. Im Mai fordert sie im Interview mit dem Abendblatt zügige Ermittlungen. Zugleich kritisiert sie, dass Kohl 1999 nur versetzt wurde. "Ich erwarte bei so einer Sache, die so schlimm ist, dass diejenigen in der Kirche, die davon erfahren, das nicht als Bagatelle sehen, sondern das sehr deutlich an mich melden."

Im Juli 2010 tritt die Bischöfin wegen des Ahrensburger Missbrauchsskandals zurück.

Im August 2010 räumt Pastor H. ein, in den Jahren 1982 bis 1984 "intime Beziehungen" zu zwei jungen Frauen unterhalten zu haben. Es sei aber nie zum Geschlechtsverkehr gekommen.

Im November 2010 gesteht Kohl den sexuellen Missbrauch Jugendlicher und beantragt die Entlassung aus dem Kirchendienst.

Im Mai 2011 entscheidet die Kirchenleitung, kein Disziplinarverfahren gegen die damalige Pröpstin Heide Emse einzuleiten. Es habe im Fall Kohl zwar "Mängel in der Dienstaufsicht" gegeben. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass Emse die Taten Kohls verschleiert habe.

Im November 2011 entscheidet die Kirchenleitung, ein Disziplinarverfahren gegen Pastor H. einzuleiten.