Instrument der Martin-Luther-Kirche in Trittau muss ersetzt werden. Kaufleute sammeln Geld bei Eröffnung ihres Geschäfts

Trittau. Als Geschenk für die Neueröffnung ihres Ladens Nürminger Wein & Wohnen an der Trittauer Kirchenstraße wünschte sich die Inhaberin Irene Nürminger weder einen guten Tropfen noch Blumen, sondern Spenden für einen guten Zweck. Die Kunden machten mit, und so kamen 3000 Euro zusammen, die Irene Nürminger gestern dem Orgelbauverein Trittau übergab. "Die Martin-Luther-Kirche liegt direkt gegenüber von unserem Geschäft, viele Menschen gehen zu Konzerten, in denen die Orgel zu hören ist", sagt die Ladeninhaberin. Der Orgelbauverein Trittau wurde Ende 2010 gegründet, um den Neubau des Instruments zu ermöglichen. Karen Bollow ist die Vorsitzende des Vereins: "Die Orgel kann noch gespielt werden, sie klingt allerdings schrecklich", sagt sie.

Das Instrument wurde in den 60er-Jahren gebaut, in einer Zeit, in der viel experimentiert worden sei - mit mehr oder weniger großem Erfolg, so Bollow. Statt aus Blei, Zinn oder Zink wurde die Orgel aus modernen und billigeren Materialen wie Aluminium und Kunststoff gebaut, und nun löst sich das Material auf. Und wegen zu hoher Temperatur- und Druckunterschiede in den Pfeifen verändern sich nun auch noch die Töne. "Das Instrument wurde von einem U-Boot- oder Flugzeugbauer hergestellt, die Arbeit wurde nicht gut gemacht", erzählt Karen Bollow. Laut einem Gutachten von 2007 lohnt sich die Reparatur nicht. Günstiger ist es, eine neue Orgel zu kaufen. Die aber kostet etwa 300 000 Euro. Zehn Prozent davon hat der Verein schon zusammenbekommen. Karen Bollow: "Wir freuen uns über diese Spende. Man sieht, dass die Akzeptanz und Begeisterung für unser Projekt steigt. Schließlich betrifft es alle: Fast jeder geht irgendwann mal in die Kirche und lauscht den Klängen der Orgel."