Habt ihr schon mal was vom kleinen Nachtpfauenauge gehört? Das ist einer der größten und farbenprächtigsten Schmetterlinge, die es in Deutschland gibt. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat den prachtvollen Nachtfalter zum Schmetterling des Jahres 2012 gewählt. Die Flügel der Männchen sind leuchtend orange, weiß, schwarz und meist auch rosa gefärbt. Die Weibchen sind unauffälliger, dafür mit einer Spannweite von über acht Zentimetern deutlich größer als die Männchen.

Seinen Namen verdankt der Falter ausgeprägten Flecken auf den Flügeln. Sie sehen ein bisschen wie Augen aus und sollen Feinde abschrecken. Die Nachtpfauenaugen könnt ihr bei uns von Anfang April bis Mai fliegen sehen. Die Weibchen nachts und die Männchen tagsüber. In dieser Zeit nehmen sie keine Nahrung auf, sondern zehren vom Fett ihrer Raupenzeit.

Die schönen Falter leben nur wenige Tage. Sie lieben besonders naturbelassene Gärten und Landschaften. Dort legen sie auch die Eier ab, weil die Raupen, die nach etwa zwei Wochen schlüpfen, die meiste Nahrung finden. Zu den Futterpflanzen gehören zum Beispiel Birke, Linde, Rose, Erdbeere, Brombeere aber auch an anderen Pflanzen wie Heidekraut oder Wiesen-Salbei.

Die Schmetterlinge schlüpfen im Frühjahr des nächsten Jahres, teilweise aber auch erst im übernächsten Jahr. Letztere werden "überliegende" Puppen genannt. Sie sichern den Fortbestand der Art, falls einmal die gesamte Jahres-Population durch Krankheiten sterben sollte.