Großhansdorf. Der Wasser-Deal von Großhansdorf ist nun unter Dach und Fach. Bürgermeister Janhinnerk Voß hat den entsprechenden Vertrag mit der Hamburger Stadtentwässerung (HSE) unterschrieben. Ab Januar übernimmt die Hamburger Spezialfirma die Ab- und Regenwasserentsorgung für die Gemeinde (wir berichteten).

Die Gemeindevertreter hatten auf ihrer letzten Sitzung in diesem Jahr die Weichen für das Geschäft gestellt. 17 der 19 anwesenden Kommunalpolitiker stimmten für die Aufgabenübertragung. Längere Diskussionen gab es lediglich über die Frage, was mit den Erlösen aus diesem Geschäft passieren soll. HSE zahlt der Gemeinde eine Rückerstattung für Investitionen von 1,5 bis zwei Millionen Euro, die Großhansdorf in der Vergangenheit in das Kanalnetz hatte fließen lassen. "Eine solche Summe weckt natürlich Begehrlichkeiten", sagt der Bürgermeister. "Zumal wir im kommenden Jahr für den Kauf der Grenzeckkoppel und die Erweiterung des Feuerwehrhauses einen Kredit aufnehmen müssen", so Voß weiter. Doch sei es haushaltsrechtlich schwierig, den Erlös dafür zu verwenden. Stattdessen hätten sich die Gemeindevertreter darauf verständigt, das Geld nicht auszugeben, sondern eine Sonderrücklage zu bilden. Voß: "Damit besteht auch die Möglichkeit, aus dem Vertrag mit HSE auszusteigen, sollten wir mit der Arbeit nicht zufrieden sein." Die Gemeinde könne laut Voß somit jederzeit zurück.

Die HSE hatte vor der Vertragsunterzeichnung rund fünf der insgesamt 38 Kilometer des Leitungsnetzes untersucht und aus dem Zustand einen Sanierungsbedarf für die kommenden fünf Jahre errechnet. Voß: "Die Berechnungen von HSE haben ergeben, dass in den nächsten fünf Jahren vermutlich 2,3 Kilometer der Abwasserleitungen und 9,6 Kilometer Regenwasserleitungen erneuert werden müssen."