Bürger wollen Geld für die Sanierung des maroden Gotteshauses sammeln

Klein Wesenberg. Mit einem Verein zur Förderung der Kirchensanierung wollen die Klein Wesenberger jetzt die längst überfälligen Baumaßnahmen an ihrem Gotteshaus voranbringen. Denn bereits seit mehr als einem Jahr herrscht rund um das Gebäude Lebensgefahr. Die Schieferplatten, die das Dach der Kirche seit 1884 bedecken, haben sich durch die Witterungseinflüsse gelockert und können bei Wind zu tödlichen Geschossen werden.

Um weiterhin einen sicheren Zugang zum Gotteshaus zu gewährleisten, wurde bereits ein Gerüst aufgestellt, das herabsegelnde Schindeln abfangen soll. Denn die 350 000 Euro teure Sanierung des Daches kann sich die Kirchengemeinde bisher nicht leisten. Hinzu kämen weitere Kosten im sechsstelligen Bereich unter anderem für die Trockenlegung eines Wasserschadens.

"Mit viel Kraftaufwand kann die Kirchengemeinde 80 000 Euro Eigenkapital aufbringen", sagt Pastor Erhard Graf. Einen Zuschuss von 20 000 Euro hat die Denkmalschutzbehörde zugesagt. Die verbleibenden 400 000 Euro will der neu gegründete Verein nun mit Hilfe von Stiftungen und über Veranstaltungen wie zum Beispiel ein kirchliches Sommerfest zusammensammeln.

"Wir wollen möglichst viele Mitglieder für unseren Verein gewinnen, um deutlich zu machen, dass nicht nur engagierte Kirchenvorstandsmitglieder das Sanierungsvorhaben unterstützen, sondern ganz viele Menschen", sagt Klaus-Rainer Martin, der auf der Gründungsversammlung zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde. Wer dem Verein beitreten möchte, muss jährlich mindestens zehn Euro Beitrag zahlen. Martin: "Wir wollen das Geld für die Sanierung nicht über die Beiträge der Mitglieder zusammenbekommen, sondern mit der Suche nach zusätzlichen Finanzierungsquellen mit dazu beitragen, dass die dringend notwendige Sanierung bald starten kann."

Am 12. Januar will sich der Vorstand zum ersten Mal treffen, um zu beraten, welche Arbeit der Verein leisten kann. Ziel ist es, dass die Sanierungsarbeiten im Frühjahr 2012 beginnen können. "Ein Gutachter hat uns gesagt, dass wir das Dach auch in drei Bauabschnitten erneuern lassen könnten", sagt Klaus-Rainer Martin. Allerdings würden sich die Kosten dann erhöhen, weil zum Beispiel das Baugerüst mehrmals aufgestellt werden müsste. Martin: "Wir hoffen deshalb, die 350 000 Euro für die Dachsanierung bereits bis zum Frühjahr gesichert zu haben, um gleich alles machen lassen zu können."