Kein Geld vorhanden

12. Dezember: "Fällt Gartenschau auf fruchtbaren Boden?"

Eine Landesgartenschau im Auetal, das wenn nicht schon Naturschutzgebiet, dann doch Verbindungsstück dazu ist und damit unter besonderem Schutz stehend? Eine interessante Wendung, zumal in Ahrensburg erst zu Beginn des Jahres 2010 Unterschriftenaktionen gerade zum Schutz dieses Bereichs durchgeführt wurden. Touristen will man damit anziehen, beschwert sich aber schon heute über die Parkplatzsituation in Ahrensburg. Steuern sollen nicht erhöht werden. Straßen erneuern und marode Schulgebäude ersetzen - dafür ist kein Geld vorhanden. Aber wenn unser Herr Bürgermeister keinen täglichen Auftritt in der Zeitung hat, muss halt ein neues Thema herhalten. Zur Not sind dann - mal wieder - die Politiker schuld, die so wenig wagen.

C. Rathje, per E-Mail

Dem Auetal an den Kragen

Ich habe es geahnt! Es begann vor dreißig Jahren mit der Abholzung eines Waldes am Auetal für den "Rosenhof". Nach der Vernichtung fruchtbaren Ackerlandes für die geplante "Erlenhof"-Bebauung soll es nun dem Auetal so richtig an den Kragen gehen. Damit wird eine der letzten idyllischen Naturlandschaften Ahrensburgs zerstört. Wie viele Bäume wohl abgesägt werden? Wie viele Wege wohl angelegt und gepflastert werden? Wenn der ganze Spuk dann vorbei ist, ist mit Sicherheit kein Geld für die weitere Pflege vorhanden, so dass das Gelände mit der Zeit verkommen wird. Wie stellt man sich eine Landesgartenschau im Auetal überhaupt vor? Wie und wo ist die Anfahrt von Baumaschinen und Lastwagen geplant? Wie will man das Gelände absperren? Erstreckt sich die Gartenschau bis zum Klärwerk (mit Besichtigung)? Wo sollen die vielen Besucherautos parken? Ich gehe mit meiner Frau immer wieder gern im Auetal spazieren, von dem wir in seiner heutigen Gestalt wohl Abschied nehmen müssen. Warum kann nichts so bleiben wie es ist?

Hellmut Rucks, Ahrensburg

Blei gelangt in Bio-Kreislauf

05. Dezember: Glosse "Den Schuss nicht gehört"

Die Glosse könnte bei Lesern den Eindruck erweckt haben, dass in dieser Sache der Amtsschimmel durchgegangen ist. Dem ist nicht so, denn die Forderung nach der Verwendung bleifreier Munition hat einen ernsten Hintergrund. Blei ist ein toxisches Schwermetall. Die Verwendung in Munition führt dazu, dass Blei unkontrolliert in der Landschaft verteilt wird und dabei mit teilweise fatalen Folgen in den Biokreislauf gelangen kann und zur Vergiftung von Lebewesen führt. Am besten dokumentiert sind Bleivergiftungen bei wild lebenden Tieren beim Seeadler. In der Statistik über Todesursachen bei Seeadlern in Deutschland sind Bleivergiftungen mit fast 25 Prozent die am häufigsten festgestellte Todesursache. Die Adler nehmen in der Regel das Blei beim Fressen von Jagdaufbruch auf.

Bleivergiftungen sind ebenfalls bei anderen auch teilweise Aas fressenden Greifvögeln wie Rotmilanen und Mäusebussarden nachgewiesen worden. Da bei Todfunden dieser Arten in der Regel keine speziellen Untersuchungen zur Todesursache durchgeführt werden, lässt sich das Ausmaß von Bleivergiftungen bisher nicht abschätzen. Auch im Verdauungstrakt von Wasservögeln sind aus Jagdmunition stammende Bleikörner nachgewiesen worden.

Und zuletzt muss auch auf die Giftwirkung von Blei für den Menschen hingewiesen werden. Bekanntestes Beispiel aus der Geschichte ist Franklins Expedition zur Suche der Nordwestpassage im Jahre 1845. Bei dieser Expedition waren erstmals Konservendosen mitgenommen worden, bei denen der Abschluss zwischen Dose und Deckel aus einem Rand aus Blei bestanden hatte. Das genügte allerdings, die darin verschlossenen Lebensmittel so stark mit Blei zu kontaminieren, dass zumindest ein Teil der Männer nach dem Verzehr der Inhalte an Bleivergiftung starb.

Dr. Hans Wirth, NABU Bad Oldesloe

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

Schreiben Sie an stormarn@abendblatt.de oder per Po st an die Regionalausgabe Stormarn des Abendblattes, Rathausplatz 22, 22926 Ahrensburg