Verhöhnung der Opfer

9. Dezember: "Fast neun Jahre Haft für Reinbeker Vergewaltiger"

Ein Gutachter schätzt das Rückfallrisiko des Vergewaltigers als sehr hoch ein und diagnostiziert, dass der Täter nicht therapiefähig sei. Trotzdem verweigert die Richterin in ihrem Urteil die Sicherungsverwahrung nach der Haftstrafe. Für mich eine Verhöhnung der Opfer, begründet wie so oft durch falsches Gutmenschentum deutscher Richter. Ich wünsche der Richterin, dass sie nach den acht Jahren und neun Monaten immer sicher nach Hause kommt und nicht Opfer von Stephan H. wird.

Bernd A. Sutter, Steinburg

Schuldige auch im Amt

5. Dezember: "Pannen-Beton: Baufirma ist pleite"

Heute gibt es 13 Sorten von Betonmischungen. Mit dem Flüsterbeton fing es an. Es wissen nur wenige Fachleute, dass sich eine Mischung von vor zehn Jahren mit der heutigen Mischung nicht verträgt - nicht haftet. Das hat zur Folge, dass die ausgebesserten Schlaglöcher auf den Land- und Bundesstraßen nur kurze Zeit halten. Die Schlaglöcher werden nach circa zwei Jahren noch größer. So ist das auch auf der A 1. Die Baufirma nimmt eine moderne billige Mischung, weil sie gar nicht weiß, was vor circa 20 Jahren verarbeitet wurde. Und bei den Ämtern, die das Ganze prüfen sollten, sind sowieso alle Unterlagen verschwunden. Die Baufirmen tragen nicht die alleinige Schuld.

Hugo Erk, Bargteheide

Verhindern statt gestalten

23. November: "Bürgermeister spricht Machtwort"

Der Bürgermeister hat ins Schwarze getroffen, wie an der Reaktion einiger Politiker zu erkennen ist. Beispiele für das Aufschieben gibt es viele: Gestaltung Rathausplatz, Lindenhofplatz, Alter Markt, AOK-Kreisel, Umbau Hamburger Straße zum Rondeel, Kinoansiedlung, Südtangente, Erlenhofbebauung und Nordtangente. Über diese Vorhaben wird teilweise seit 40 Jahren debattiert, ohne dass Lösungen absehbar sind. Zum Erlenhof und zur Nordtangente hat es Mehrheitsentscheidungen gegeben. Dennoch wenden unterlegene Politiker viel Energie auf, um diese Projekte zu behindern oder doch noch scheitern zu lassen. Manche Politiker verkünden sogar stolz, was sie alles verhindert haben, anstatt sich daran messen zu lassen, welche Probleme sie gelöst haben. Wie wäre es, wenn sich Stadtverwaltung und Politik auf folgenden Grundsatz einigen könnten: Es werden nur Projekte bearbeitet, die machbar, finanzierbar und notwendig sind. Entscheidungen werden rational im Gesamtwohl von Ahrensburg getroffen. Partei-Interessen ordnen sich dieser Maxime unter. Projekte, für die es Entscheidungen gibt, werden nicht mehr in Frage gestellt. Leider ist zu befürchten, dass einige Politiker wegen ihrer "Alles, nur nicht festlegen"-Mentalität notwendige, aber unangenehme Projekte immer wieder verschieben.

Werner Haering, Ahrensburg

Natur wird zerstört

1. Dezember : "Politik bremst Gartenschaupläne"

Die Pläne für eine Landesgartenschau könnten vornehmlich das Auetal, das erweiterte Schlossparkareal und auch das Gartengrabeland/Schrebergärten betreffen - nach dem Motto: hochgestylte Paradegärten anstatt in Eigeninitiative gepflegte Nutzgärten, pflegeleichte Kunstlandschaften statt Auen- und Talwiesennatur, Sperrzonen statt öffentlicher Grünbereiche, ein später zu entschlammender Großteich (Fannys See) statt Grünbiotope. Der Auetal-/Parkbereich wäre abgesperrt für die Dauer der Schau und die Vor- und Nacharbeiten. Dies ist bei dem begrenzten Grünbereich und angesichts der EU-weiten Verschuldungen kein innovativ soziales Großprojekt, denn die Landschaft würde nachhaltig gestört.

Gertrud Tammena, Ahrensburg

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