Ping-Pong-Schwarzer-Peter

23. November: "Bürgermeister spricht Machtwort"

Recht hat er, unser Bürgermeister! Es wird zerredet und zerredet und ein Haar nach dem anderen gespalten. Statt mal die Fünfe gerade sein zu lassen, wird verschoben, werden für einfache Dinge mehrfach teure Gutachter beauftragt und zeitraubende Partei- und Wahlkampfpolitik auf Veranstaltungen betrieben. Manchmal scheint Parteizwang Ursache für Abwesenheit zu sein (CDU zu 100 Prozent dafür, SPD zu 100 Prozent dagegen oder umgekehrt). Endlos lange Berichte stehen in den Zeitungen. Auf der Verwaltungsseite sind es dann fehlende oder mangelhafte Unterlagen, die zu Vertagungen führen. Dieses Ping-Pong-Schwarzer-Peter-Spiel kostet Zeit und Geld. Die Politiker bräuchten möglicherweise zwei Drittel ihrer Sitzungen und die Verwaltung könnte vielleicht zehn Mann-Jahre für Mehrarbeit, Unterlagen und Protokolle, deren Druck sowie viel Papier einsparen. So beschäftigt man sich gegenseitig. Gutachten sind Dehnungselemente zwischen Vertagungen.

Die leichte Rundumrüge können die Politiker sicher ab. Untereinander müssen sie sich viel schärfere Unfreundlichkeiten anhören. Und für die Retourkutsche der Politik haben Beamte ebenfalls Lederhaut und Sitzfleisch.

Nun wird die Landesgartenschau wieder Thema Nummer eins. Das hatten wir schon einmal. Da kann schön debattiert und gestritten werden, was gut für Ahrensburg ist oder der Stadt schadet. Da lassen sich viele Nebenschauplätze vergessen. Hoffentlich wird die Nordtangente und die neue Straße am Beimoor darüber vergessen. Dann hätten wir schon die Hälfte der Gartenschau finanziert. Die Neugestaltung und Erweiterung des Schlossparks würde aus dem künftigen Haushalt herausfallen. Der Rest kommt aus Spenden und Zuschüssen. Der Schlossgraben würde endlich zwangsausgebaggert. Wie wäre es mit einem Bürgerentscheid?

Urwüchsiges Auetal

26./27. November: "Gartenschau begeistert Kaufleute"

35 Teilnehmer, im Verhältnis zur Einwohnerzahl der Stadt Ahrensburg ein sehr geringer Prozentsatz, diskutieren über eine mögliche Bewerbung zur Teilnahme an der nächsten Landesgartenschau im Jahr 2016. Die dafür notwendigen Investitionen in Höhe von fünf bis sechs Millionen Euro sind offensichtlich kein Problem, und etwaige Sparmaßnahmen stehen hierbei nicht zur Diskussion. Ich persönlich finde das Gelände entlang der Aue in Richtung Großhansdorf so wie es jetzt ist sehr schön - natürlich und urwüchsig.

Braucht Ahrensburg wirklich eine Landesgartenschau, finanziert aus Steuergeldern? Meiner Meinung nach nicht. Die fünf bis sechs Millionen Euro sollten vorrangig lieber in Kitas, Schulen und für bezahlbare Mietwohnungen investiert werden. Zukunftsorientiert wären derartige Investitionen wesentlich sinnvoller und effektiver.

Guter Eindruck dahin

3./4. Dezember: "Tierschützer zeigen ihre Krallen"

Anscheinend ist es erwachsenen Menschen nicht möglich, etwaige Differenzen zu diskutieren und aus dem Weg zu räumen. Das erscheint mir mehr als bedauerlich. Für Herrn Jablonski, der sicherlich seinen Lebensinhalt durch die Kündigung verliert, vor allem aber für die schutzbedürftigen Tiere, die mit großer Sicherheit die Leidtragenden sein werden. Es wird weniger Futter- und Geldspenden geben, weil ganz offenbar nicht das Wohl der Tiere an erster Stelle steht. Ich selbst habe vor mehr als zwei Jahren einen älteren Kater aus dem Tierheim adoptiert und hatte einen so guten Eindruck - auch von den Mitarbeitern -, der nun leider erst einmal dahin ist. Ich wünsche mir sehr, dass sich das wieder ändert und sich alle Beteiligten zum Wohle der Tiere auf das Wesentliche zurückbesinnen.

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