Der 3,2 Millionen Euro teure Neubau des Bauhofs steht. Mitarbeiter können nach drei Jahren das Provisorium am Moordamm verlassen.

Bad Oldesloe. Die Kreisstadt hat wieder einen richtigen Bauhof. Nach sechs Monaten ist der Neubau am Sandkamp im Gewerbegebiet West fertiggestellt. "Ich freue mich, dass wir endlich umziehen und das Provisorium verlassen können", sagt Bauhofleiter Axel Ruster bei der symbolischen Schlüsselübergabe der Baufirma August Prien aus Hamburg. "Das haben wir uns schon lange gewünscht." Vor drei Jahren war der alte Oldesloer Bauhof an der Industriestraße geschlossen worden. Seitdem waren Ruster und seine 33 Mitarbeiter auf einem alten Fabrikgelände am Moordamm untergebracht.

Doch die sanitären Anlagen dort waren veraltet, das Gebäude und die Halle zu klein. Deshalb mussten Materialien wie Streusalz mehr als zwei Kilometer entfernt auf einem Grundstück am Anna-Heitmann-Weg gelagert werden. Für die Beladung der Fahrzeuge waren zusätzliche Fahrten nötig, die Zeit und Geld kosteten. Auch fühlten sich viele Anwohner von dem Verkehr genervt.

Der Umzug wird noch etwa zwei bis drei Wochen dauern

3,2 Millionen Euro hat der Neubau am Sandkamp die Stadt gekostet. Auf dem 12 000 Quadratmeter großen Grundstück in Richtung B 75 stehen nun ein 360 Quadratmeter großes Bürogebäude mit Sozialtrakt und einem Gründach sowie zwei Hallen mit einer Gesamtlänge von rund 130 Metern und einer Größe von 2000 Quadratmetern. Die kleinere Halle ist in Richtung Innenhof offen und soll als Unterstand für die Fahrzeuge dienen. Noch ist sie allerdings leer. "Wir werden noch etwa zwei bis drei Wochen brauchen, bis wir alles vom Moordamm hierher gebracht haben", sagt Axel Ruster. Denn der Umzug müsse parallel zum normalen Tagesgeschäft organisiert werden.

Zeitdruck haben die Bauhof-Mitarbeiter jedoch nicht: Der Mietvertrag für das Grundstück am Moordamm läuft noch bis Mitte Februar. "Wir haben für diesen Puffer gesorgt, weil wir damals noch nicht wussten, wie hart der Winter wird", sagt Bürgermeister Tassilo von Bary. Axel Ruster ergänzt: "In einem Winter wie 2009/10 hätten wir nicht umziehen können, weil es so viel zu tun gab, dass wir dafür gar keine Zeit gehabt hätten."

In der größeren, geschlossenen Halle gibt es eine Tischlerei, eine Werkstatt, eine Waschhalle für die Fahrzeuge und weitere Abstellflächen. Zudem arbeitet dort die Holzschnitzelheizung. "Jährlich sollen 600 Kubikmeter eigenes Schnittgut verheizt werden", sagt von Bary. 4000 bis 6000 Euro spart die Stadt dadurch pro Jahr, weil sie die Äste, die die Bauhof-Mitarbeiter bei ihren Gehölzschnittarbeiten sammeln, nicht mehr entsorgen muss. Stattdessen werden sie zunächst in einem Behälter getrocknet und anschließend zum Heizen genutzt.

Im Silo lagern bereits 75 Tonnen Streusalz für den Winterdienst

Das Regenwasser wird in einem Rückhaltebecken gesammelt und soll zur Bewässerung der auf dem Bauhof gelagerten Pflanzen genutzt werden. Eine 900 Quadratmeter große Fläche steht für die Lagerung zur Verfügung. Auf der Westseite des Grundstücks stehen überdachte Schüttgutboxen. Dort werden Materialien für den Wegebau und auch für den Winterdienst gelagert. Die Lastwagen können direkt in die Boxen fahren und müssen nicht mehr, wie beim alten Bauhof, ihr Material davor abladen.

Noch wichtiger für den Winterdienst ist allerdings das Streusalzsilo in der Mitte des Innenhofs. Es wurde bereits mit 75 Tonnen Streusalz gefüllt. Ruster: "Diese Menge reicht für einen normalen Winter." Bis Ende kommender Woche sollen auch die Soletanks aufgestellt und befüllt sein. "Damit können wir das Streusalz bei Bedarf noch strecken", sagt der Bauhofleiter. Im Notfall könnten sie zudem auch noch auf das Granulat aus den Schüttgutboxen zurückgreifen. "Die Ladezeiten für die Fahrzeuge werden sich verringern", sagt von Bary. "Wir sind nun gut für den Winter gerüstet."