Ahrensburg muss sparen

24. November: "Geheimprojekt Landesgartenschau"

Die Verantwortlichen im Rathaus sind offenbar von allen guten Geistern verlassen. Die Pläne des Jahres 2004 sind nach breiter Diskussion aus guten Gründen aufgegeben worden. Inzwischen ist die Finanzlage der Stadt noch wesentlich prekärer geworden. Im Vergleich zu Norderstedt ist hier keineswegs Platz für mehrere Spielplätze oder gar einen 4000 m² großen Strand vorhanden. Das finanzielle Risiko für Ahrensburg ist nicht berechenbar. Schon die Gestaltung der "Kastenlinden" in der Großen Straße wurde von der Bevölkerung mit dem Kostenargument abgelehnt. Die Stadt muss eisern sparen, um alle jetzt schon beschlossenen und geplanten Projekte finanzieren zu können: Der Bau der Nordtangente, die Erschließung des Erlenhof-Geländes, die Umgestaltung des Rathausplatzes, die Neugestaltung des Westtores Ahrensburgs beim U-Bahnhof West, die Bürger des Hagens und Ahrensfeldes wünschen dringend eine Süd-Umgehung, und vor allem: Die Stadt schiebt ein Loch von mindestens vier Millionen Euro für aufgeschobene Straßeninstandhaltung vor sich her! Beim Personal-Etat der Verwaltung wurde um jede halbe Stelle gerungen - und nun haben plötzlich Mitarbeiter Zeit für geheime Planungen??

Bero Behrens, Ahrensburg

Fehlinvestition droht

Als steter Besucher von Landes- und Bundesgartenschauen warne ich davor, das Steuergelder in Millionhöhe für eine zeitlich begrenzte, stark Wetter abhängige Veranstaltung - zumal auf Pump - verwendet werden sollen. Die vorgesehene Fläche entlang der Aue von Ahrensburg nach Großhansdorf besticht vor allem durch ihre verkehrsbedingte Verlärmung. Da die Senkenbereiche zu starker Vernässung neigen und aufgrund ihres Arteninventars naturschutzfachlich bedeutsam sind, scheiden sie für die Gartenschau aus. Ebenso die Krokuswiese, die in jahrelanger mühevoller Arbeit durch den Bürgerverein geschaffen wurde. Übrig bleiben zerstückelte Teilflächen, die nicht attraktiv genug sind, um einen Eintrittspreis von 12 bis 15 Euro zu rechtfertigen. Es droht eine erhebliche Fehlinvestition.

Lutz König, Ammersbek

Realismus statt Pessimismus

26./27. November: "Im Kreis funktioniert, was Europa fehlt"

Prof. Straubhaar äußert sich sehr ausführlich über die Situation im Kreis und in Europa. Seine Aussagen jedoch wirken immer ein bisschen beschwichtigend und beschönigend. Das Wort "Europessimismus" könnte man auch durch "Eurorealismus" ersetzen. Ob im Kreis immer alles so passt, sei dahingestellt. Europa allerdings befindet sich leider in einer kritischen Situation. Nicht ohne Grund haben erneut die fünf Top-Professoren um Prof. Hankel ein Buch veröffentlicht, mit dem drastischen Titel: "Das Euro-Abenteuer geht zu Ende". Alle fünf sind über 70 Jahre alt und extrem erfahren. Ihnen Kompetenz abzusprechen wäre töricht.

Anke Schulte, Linau

Klaus-G. Walther, Reinbek

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