Kommunalpolitiker in Ahrensburg stimmen Strukturplan für 360 neue Wohneinheiten zu

Ahrensburg. Nach einer langen Diskussion über mehrere Änderungsanträge aus den Parteien haben der Bau- und Planungsausschuss sowie der Umweltausschuss den Strukturplan für das Ahrensburger Neubaugebiet Erlenhof mehrheitlich verabschiedet. Auf dem Areal an der Lübecker Straße (B 75) sind 360 Wohneinheiten geplant. Vorgesehen sind ein Drittel Einzel- und Doppelhäuser, ein Drittel Reihenhäuser und ein Drittel Mehrfamilienhäuser. Der Strukturplan dient als Grundlage für einen Bebauungsplan.

Zunächst appellierte Naturschützer Jens-Karsten Offen in der Einwohnerfragestunde an die Kommunalpolitiker, die Aue nicht zu "strangulieren". "Geben Sie der Natur eine Chance", sagte er.

Naturschützer haben Bedenken wegen der Nähe zum Auetal

In einem offenen Brief an die Mitglieder der beiden Ausschüsse hatten auch die Naturschutzvereine Naturfreunde Ahrensburg, Jordsand sowie die Nabu-Gruppe Ahrensburg noch einmal ihre Bedenken gegen die Siedlungspläne formuliert. Sie fürchten, dass die neuen Straßen und Häuser negative Auswirkungen auf das Auetal und das Naturschutzgebiet Ammersbek-Hunnau-Niederung haben. Sie fordern einen größeren Abstand der geplanten Häuser zu diesen Naturgebieten.

Damit kritisierten sie auch das Konzept, das die Landschaftsarchitektin Maria Julius vom Büro Trüper Gondesen Partner (TGP) aus Lübeck erarbeitet hat und während der Sitzung vorstellte. Die Planer haben nach eigenen Angaben einen Abstand zwischen den Grundstücken und dem Naturschutzgebiet von 40 bis 60 Metern vorgesehen und meist mehr als 100 Meter zum Bachbett der Aue.

Auf Nachfrage der Stormarn-Ausgabe des Hamburger Abendblattes sagte Thomas Struckmeier, Geschäftsführer des Planungsbüros IPP Ingenieursgesellschaft: "Die Forderungen der Naturschutzverbände sind nach den politischen Zielvorgaben mit dem Nutzungsmix illusorisch. Da ließe sich nicht enger bauen."

Die SPD wollte mit einem Antrag erreichen, dass eine Fläche von 5000 Quadratmetern im Bebauungsplan für den Sozialwohnungsbau ausgewiesen werden solle. Die Eingabe wurde jedoch von den vier CDU-Mitgliedern des Bauausschusses abgelehnt, nachdem Struckmeier erläuterte, dass dafür kein Sondergebiet ausgewiesen werden müsse.

Bürgermeister mahnt aus finanziellen Gründen zügige Entscheidungen an

Bürgermeister Michael Sarach mahnte die Kommunalpolitiker auch aus finanziellen Gründen zur Eile. Er sagte: "Ich weise darauf hin, dass für den Haushalt 2012 mit Erlösen aus dem Verkauf stadteigener Grundstücke gerechnet wird." Die SPD-Mitglieder der Ausschüsse wollten eine Entscheidung über den Strukturplan trotzdem aufschieben. "Wir sind von der Entwicklung der heutigen Diskussion überrascht worden. Ein Fraktionsbeschluss zwingt uns, unter diesen Umständen nicht abzustimmen", sagte Bela Randschau (SPD). In Richtung der CDU-Vertreter sagte Rafael Haase (SPD): "Wir hätten eine höhere Kompromissbereitschaft erwartet." Am Ende enthielt sich die SPD, sodass der Plan mit den Stimmen der CDU gegen die der Grünen abgesegnet wurde.