Nach Verzögerungen beginnen die Rodungsarbeiten an der Hansdorfer Landstraße. Supermarkt soll im Herbst 2012 öffnen

Großhansdorf. Ihre Schonfrist ist nun abgelaufen. Die Bäume auf dem Stoltenberggelände an der Hansdorfer Landstraße in Großhansdorf werden seit gestern auf einer Fläche von 17 000 Quadratmetern abgeholzt. Auf dem Areal entsteht dann der geplante Supermarkt der Edeka Handelsgesellschaft Nord. "Bis Donnerstag sind wir durch", sagt Holzfäller Olaf Martin, während er eine Buche mit der Kettensäge zerlegt. "Die meisten Bäume fällen wir aber mit dem Harvester", so Martin. Gemeint ist damit ein sogenannter Kranvollernter, der mit seinem Greifarm den Stamm knapp oberhalb des Bodens packt und ihn dort absägt. Morgen werden dann zur Baustellensicherung Warnbaken am rechten Fahrbahnrand der Hansdorfer Landstraße aufgestellt.

Der Bau des Supermarktes ist in der Gemeinde umstritten. "Es ist ein bitterer Tag", sagt Stefan Kehl, Vorsitzender der Grünen-Fraktion. Sie hat an der Hansdorfer Landstraße Plakate aufgestellt. Kehl: "Sie sollen verdeutlichen, was ein Baum alles leistet."

"Die Fläche ist ortsbildprägend. Wir haben lange gegen die Ansiedlung gekämpft", sagt Stefan Kehl. "Ich glaube, die Mehrheit der Bürger ist gegen den Edeka-Markt." Nun, da der Bau nicht mehr zu verhindern sei, werde seine Fraktion genau hinschauen, so Kehl weiter. Kritiker befürchten zudem, dass die Geschäfte am Eilbergweg Kundschaft an den Supermarkt mit Vollsortiment verlieren könnten.

Als Ausgleich für die Rodung soll in Tremsbüttel ein Mischwald auf einer 50 000 Quadratmeter großen Ackerfläche gepflanzt werden. Auch für die Versiegelung einer Fläche von 7000 Quadratmetern durch das Bauvorhaben müssen Ausgleichsflächen geschaffen werden. So soll auf dem Gelände Rümern im äußersten Nordwesten Großhansdorfs ein 21 000 Quadratmeter großes Grundstück renaturiert werden. Carsten Koch, Sprecher der Geschäftsführung von Edeka-Nord, sagt: "Wir haben als Genossenschaft eine generationsübergreifende Verantwortung in Sachen Werteschaffung und Werteerhalt."

Ursprünglich sollte die Rodung bereits am Montag der vergangenen Woche beginnen. "Der Termin wurde dreimal verschoben und wir erfahren nicht, wann es tatsächlich los geht", kritisiert Bürgermeister Janhinnerk Voß die Informationspolitik des Unternehmens. "Zwar haben wir darauf keinen Anspruch, doch müssen wir uns ja auch auf so eine Aktion vorbereiten."

Der Supermarkt soll spätestens im dritten Quartal 2012 eröffnen.