Die Europäische Union (EU) fördert auch weiterhin den Zusammenschluss von ländlichen Gebieten aus Stormarn und Segeberg.

Elmenhorst. Die Aktivregion Alsterland erhält auch ab 2014 weiterhin finanzielle Unterstützung von der Europäischen Union (EU). Die jetzige Förderperiode endet am 31. Dezember 2013. "Der Aktivregion werden auch von 2014 bis 2020 weiterhin EU-Mittel zur Verfügung stehen", sagte Rainer Löchelt, der 1. Vorsitzende des Vereins, bei einer aus diesem Anlass einberufenen Regionalkonferenz in der Elmenhorster Mehrzweckhalle. Zweck der Veranstaltung war es, sagte Löchelt, "eine Zwischenbilanz zu ziehen und sich für die Zukunft zu positionieren".

Die Aktivregion Alsterland besteht seit September 2008 und umfasst Teile der Kreise Stormarn und Segeberg. In Stormarn sind das Amt Bargteheide-Land sowie die Gemeinden Bargteheide, Ahrensburg, Ammersbek und Stapelfeld dabei. Die Aktivregionen gehören zum Europäischen Entwicklungskonzept. Ziel dieses Programms ist es, die Entwicklung im ländlichen Raum voranzubringen und für entsprechende Projekte Geld aus EU-Mitteln zu erhalten. In ganz Deutschland gibt es mittlerweile Aktivregionen, allein in Schleswig-Holstein sind es 21, die Region Alsterland ist die jüngste unter ihnen.

"Seit 2008 haben wir 48 Projekte beschlossen, die insgesamt ein Investitionsvolumen von 4,85 Millionen Euro haben", sagte Löchelt. Die Aktivregion wurde dafür mit 1,95 Millionen Euro von der EU gefördert. "Diese Bilanz ist äußerst erfolgreich", erklärte der Vorsitzende. Wichtig sei, betonte Löchelt, sich dessen bewusst zu sein, dass es sich bei den Projekten um "Investitionen in unsere Zukunft im ländlichen Raum" handele. Für die nun beschlossene Förderperiode bis 2020 "hoffe und erwarte" der Verein, dass die finanziellen Mittel steigen werden. Hermann-Josef Thoben vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein bestätigte dies. Das Ministerium ist dafür zuständig, die Aktivregionen als solche anzuerkennen.

"Für die kommende Förderperiode wünschen wir uns aber nicht nur mehr Geld für unsere Projekte, wir wollen auch die Verantwortung weiter nach unten verschieben", erklärte Löchelt. Die Richtlinien der EU sollten unmittelbar gelten, ohne noch durch Regeln des Landes und des Bundes weiter eingeschränkt zu werden. "Wir wollen zu einem bestimmten Grad selbst über die Verwendung des Geldes entscheiden können", sagte der Vorsitzende

"Unser nächstes großes Projekt steht unmittelbar bevor. Teile des Ahrensburger Schlosses sollen restauriert werden", sagte Regionalmanager Dieter Kuhn. "Das Schloss ist historisch so bedeutend, dass an dieser Stelle dringend investiert werden muss." Zu diesem Zweck sollten auch die Schlosskirche und das Kulturzentrum Marstall eingebunden werden. Kuhn: "Wir kümmern uns in diesem Zuge auch um den denkmalgeschützten Baumbestand im Schlosspark."

Außerdem konzentriert der Verein sich zurzeit auf den Ausbau von Fahrradwegen und Wanderrouten. "Die ehemalige Eisenbahntrasse ist im Kreis Stormarn bereits ein sehr gut befahrbarer Radwanderweg. Jetzt soll die Trasse auch im Kreis Segeberg zugänglich gemacht werden.", sagte Vorstandsmitglied Matthias Günther. Dieser Ausbau sei besonders wichtig, ergänzte Rainer Löchelt, da die Eisenbahntrasse eine Achse mitten in der Aktivregion Alsterland sei. "Von dort aus können wir mit Schildern auf andere, nahe gelegene Attraktionen hinweisen", sagte der 1. Vorsitzende. Man wolle auch Karten erstellen und mit Flugblättern auf die Projekte aufmerksam machen. "Wir wollen uns künftig mehr auf die Vermarktung konzentrieren um den Verein und die geförderten Projekte noch bekannter zu machen", sagte Löchelt.

Die Aktivregion Alsterland wolle sich weiterentwickeln, erklärte der Vorsitzende. "Wir lernen von den anderen Aktivregionen in Schleswig-Holstein und in ganz Deutschland." Er wies auch darauf hin, dass die Aktivregion nicht Träger der Projekte sei, sondern vielmehr nur dafür sorgen könne, dass eine Förderung zustande komme. Die Eigeninitiative der Bürger in den betroffenen Gebieten sei entscheidend für den Erfolg der Projekte. Auch Hermann-Josef Thoben betonte, dass die Aktivregion Alsterland auf die "Kooperation zwischen Menschen und Regionen" angewiesen sei. Der Referatsleiter für ländliche Entwicklung sagte: "Die zwingende Beteiligung der Zivilbevölkerung, also der Vereine und Verbände, ist EU-Philosophie."