Eröffnung des rechten Modeladens ist Anlass für die Schau

Glinde. Seitdem das Modegeschäft "Tønsberg" an der Möllner Landstraße in Glinde Mitte September geöffnet hat, beschäftigen sich auch die Schulen in Glinde intensiver mit dem Thema Rechtsextremismus. Der Laden vertreibt die in der rechten Szene beliebte Modemarke Thor Steinar.

Bisher seien zwar noch keine Schüler mit derartiger Kleidung auf den Schulhöfen gesehen worden, erklärt der stellvertretende Leiter des Gymnasiums, Wolfgang Bendokat. Jedoch gebe es nun eine stärkere Notwendigkeit, Schüler über die Mittel und Wege aufzuklären, wie Jugendliche in die rechte Szene gelockt werden. "Das Thema brennt uns jetzt allen auf den Nägeln", sagt Bendokat. Auch außerhalb des Lehrplans in der Mittel- und Oberstufe sollen deshalb Schüler über Rechtsextremismus informiert werden.

Spontan wurde nun die Wanderausstellung "Demokratie stärken - Rechtsextremismus bekämpfen" der Friedrich-Ebert-Stiftung ans Schulzentrum im Oher Weg geholt. Sie wird heute um 19 Uhr im Forum eröffnet. 30 Schüler des Gymnasiums, die zuvor einen Workshop zum Thema besuchten, werden durch die Ausstellung führen und über Wirkungsmechanismen rechter Propaganda aufklären. Es geht auch darum, wie mithilfe von Kleidung und Musik versucht wird, Jugendliche für die neonazistische Ideologie zu begeistern. Zudem hält Till Stehn von der Friedrich-Ebert-Stiftung einen multimedialen Vortrag über rechte Jugendkulturen.

Anlass der Ausstellung ist aber auch die Reichspogromnacht. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 setzten die Nationalsozialisten zahlreiche jüdische Einrichtungen in Deutschland in Brand. Die Ausstellung ist bis zum 25. November montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr zu sehen. Anschließend wandert sie an die Gemeinschaftsschule Wiesenfeld.