Am Bornkampsweg entstehen 40 Wohnungen für Behinderte. Hamburger Stiftung finanziert das Projekt und fungiert als Vermieter

Ahrensburg. Voller Tatendrang sticht Collja Marquardt den Spaten in den Boden. Der 19-Jährige wird im kommenden Jahr in das Haus für ambulant betreutes Wohnen einziehen, dass am Bornkampsweg 36 entsteht. Auf 500 Quadratmeter Wohnraum entstehen dort zehn Wohnungen für behinderte Menschen.

Der Verein Die Robben und die Benno und Inge Behrens-Stiftung aus Hamburg wollen insgesamt 40 dieser Wohnungen in Wulfsdorf bauen. Neben dem Haus auf der Allmende sollen im Frühjahr 2012 auch auf dem Gelände des Wohnprojektes Wilde Rosen im Bornkampsweg zwei Gebäude gebaut werden.

Die Behinderten werden ihre Wohnung bei der Hamburger Stiftung mieten, in den Werkstätten der Hermann-Jülich-Werkgemeinschaft arbeiten und von einem ambulanten Pflegedienst versorgt. "Das Modell unterscheidet sich ganz erheblich von dem eines Heims, wie es etwa in unseren Werkstätten in Hamfelde besteht", sagt Andreas Möhle, Geschäftsführer der Hermann-Jülich-Werkgemeinschaft. "In Wulfsdorf wird jeder Bewohner seinen Pflegedienst selbst aussuchen können", so Möhle.

"Wir haben bereits 2005 mit dieser Idee begonnen", sagt Manfred Gericke, Vorstand des Vereins Die Robben, einer Elterninitiative aus Hamburg. "Der Durchbruch gelang, als wir die Benno und Inge Behrens-Stiftung gewinnen konnten. So ist es leichter, ein solches Projekt zu finanzieren", sagt Gericke. 1,4 Millionen Euro wird allein der Bau des ersten Gebäudes kosten. Gefördert werden soll das Projekt unter anderem von der Investitionsbank Schleswig-Holstein.

"Spätestens morgen können die Bagger hier anrücken", sagt Reiner Schäfer, Assistent des Vorstands der Benno und Inge Behrens-Stiftung. "Mit diesem Projekt wird das Ziel unserer Stiftung umgesetzt, behinderte Menschen in eine lebendige Dorfgemeinschaft einzubetten." Die Individualität der Bewohner solle so gefördert werden. "Es werden barrierefreie Wohnungen sein für Bewohner mit verschiedenen Behinderungen", sagt Schäfer.

"Zwar werden vor allem junge Erwachsene dort einziehen, doch sind wir nicht auf eine Altersgruppe festgelegt", erläutert Gericke. Viele der künftigen Mieter arbeiteten bereits in der Textilwerkstatt, lebten aber noch in Kinderheimen oder bei ihren Eltern.