Gigaliner ist kein Öko-Lkw

24. Oktober: "Beitrag für den Klimaschutz"

Ein Lkw verursacht eine bis zu 50 000-fach höhere Belastung für Straßen und Brücken als ein Pkw. Der enorm zunehmende Lkw-Verkehr ist alleinverantwortlich für die Verschleißschäden auf unseren Straßen und Autobahnen und damit für Kosten von mehreren Milliarden Euro. Hinzu kommt, dass der Lkw-Verkehr aufgrund seiner Wachstumsraten zusätzliche Investitionskosten erforderlich macht. Erst jetzt wurde wieder eine halbe Milliarde Euro für den Bau weiterer Parkplätze bewilligt. Auch ist der Lkw-Verkehr eine Hauptursache für schwere Unfallschäden. Die Mauteinnahmen decken die Folgekosten nur zu einem minimalen Bruchteil.

Der Schwerlastverkehr auf der Schiene hat nur ein Fünftel des Energieverbrauchs im Verhältnis zum Lkw, wobei über 90 Prozent des Güterverkehrs auf der Schiene ohne klimaschädliche Dieselabgase durch Elektrolokomotiven bewältigt werden und der Strom dabei zu über 20 Prozent aus regenerierbaren Energiequellen stammt. Die Bundesregierung setzt die vorgesehene Mauterhöhung für Lkw sowie die Erweiterung der Mautpflicht auf autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraßen nicht um, hebt dafür die schon hohen Trassengebühren für den Güterverkehr auf der Bahn nochmals um drei Prozent an. In dieser Situation einen Lkw mit 60 Tonnen zuzulassen, ist unverantwortlich. Man stelle sich nur vor, dass ein solcher Gigant bei Glatteis ungebremst auf ein Stauende fährt. Er kann wegen seiner Größe nicht als Trailer per Bahn wie ein 40-Tonner transportiert werden, und es werden zur Anpassung wieder Milliarden in Straßenbau und große Parkplätze fließen müssen. Der Wettbewerbsvorteil des Lkw gegenüber der Bahn wird auf Kosten der Ökologie, der Staatsfinanzen und der Gesundheit der Verkehrsteilnehmer nochmals erhöht, sodass die Kolonnen der Lkw anwachsen und der Anteil der Bahn, der nur noch 15 Prozent am Gesamtgüteraufkommen beträgt, weiter schrumpfen wird. Fazit: Der Gigaliner ist kein Ökoliner.

Prof. Peter Kröger, Rohlstorf

Antworten verboten

25. Oktober: Leserbrief "Was wusste Pastor Haak?"

Ich bin mit Herrn Treß der Meinung, dass die Frage beantwortet werden muss. Was ich als langjähriger Pastor an der Schlosskirche Ahrensburg und Vorsitzender des Kirchenvorstands, der die angesprochene Sitzung 1999 geleitet hat, zur Wahrheitsfindung und Aufklärung der Ahrensburger Missbrauchsfälle beitragen kann, habe ich bereits im Sommer 2010 detailliert schriftlich niedergelegt und meiner Nordelbischen Kirche damals angekündigt, dass ich mein Wissen veröffentlichen werde. Daraufhin wurden meine sämtlichen Aufzeichnungen unverzüglich der Dienstverschwiegenheit unterstellt. Gegen diesen Entscheid legte ich erfolglos Widerspruch ein und erhob im Oktober 2010 Klage gegen die Nordelbische Kirche vor dem Kirchengericht in Hamburg. Über mein Begehren, der Öffentlichkeit Rechenschaft ablegen zu dürfen, ist bislang nicht entschieden worden. Ich darf also die Fragen von Herrn Treß immer noch nicht beantworten, obwohl ich sie alle beantworten kann. Täte ich es zum gegenwärtigen Zeitpunkt, wären dienstrechtliche Konsequenzen wie die Entfernung aus meinem Pastorenamt in Ahrensburg die wahrscheinliche Folge. Ich möchte aber gerne in Ahrensburg bleiben - ob als Pastor oder Propst -, um zur Aufarbeitung der Missbrauchsfälle beizutragen.

Pastor Helgo Matthias Haak, Ahrensburg

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