Erste Musiker bewerben sich beim Stormarner Nachwuchswettbewerb online. Klubkonzert mit fünf Vorjahrsfinalisten. Erste Songs online zu hören.

Ahrensburg. 1000 jubelnde Zuschauer, eine große Bühne vor dem Ahrensburger Schloss, professionelle Produzenten und bekannte Künstler aus dem Musikbusiness, die den Nachwuchstalenten aus Stormarn gebannt zuhörten. Sieben Bands und Einzelkünstler traten vor 14 Monaten beim Finale des MusicStorm-Wettbewerbs auf - fünf von ihnen spielen am Freitag, 4. November, ein exklusives Klubkonzert, für das Karten ausschließlich verlost werden (siehe unten).

Was die Finalisten 2010 erleben durften, kann bald auch für andere junge Künstler aus Stormarn wahr werden. Sechs Bands haben die erste Hürde in den Vorentscheiden bereits genommen. Weitere Künstler haben sich jetzt online beworben - für die zweite Ausgabe von MusicStorm mit dem Finale am 18. August 2012 auf der Schlossinsel in Ahrensburg. Die ersten Songs sind jetzt auch auf der Internetseite www.musicstorm-contest.de zu hören.

"Wir wollen damit zeigen, was für tolle Einzelkünstler und Bands wir bereits unter den Bewerbern haben", sagt Jan Hansen, Vorsitzender des Kreisjugendrings. Die Organisation hat den Nachwuchswettbewerb zusammen mit der Regionalausgabe Stormarn des Hamburger Abendblattes, der Sparkasse Holstein und der Sparkassen-Stiftung Stormarn initiiert. Hansen: "Natürlich wollen wir damit auch einen Anreiz für andere schaffen, die sich noch nicht beworben haben."

Unter den neuen Bewerbern ist Raccoon Mafia. Eine Stormarner Band durch und durch, denn die drei Jungs kommen aus Glinde, Bad Oldesloe und Reinfeld. Und sie sind schon erfahren, was Musiknachwuchswettbewerbe angeht. Auf fast 20 Veranstaltungen haben Gitarrist Arne Reuter und der Schlagzeuger Simon Jost schon gespielt - auch beim ersten MusicStorm-Contest waren sie dabei. Damals noch mit ihrer Band Red Sky Pilots, die sich Anfang dieses Jahres aufgelöst hat.

Altersgrenze für die Teilnahme wird auf zwölf Jahre gesenkt

Die Red Sky Pilots schlitterten ganz knapp am ersten Platz vorbei. Ein Anreiz für die beiden ehemaligen Mitglieder, sich mit ihrem Projekt Raccoon Mafia und dem neuen Mann am Bass, dem Oldesloer Christian Lüth, erneut anzumelden.

"Das Konzept hat uns einfach gut gefallen. Es war alles perfekt organisiert, es gab eine große Bühne und eine namhafte Jury", sagt Schlagzeuger Simon "Bino" Jost, der seit Gründung der neuen Band mit Arne und Christian viel Zeit im Studio und im Übungsraum verbracht hat. Ein Ergebnis davon ist der Indiepop-Song "Change your Mind", der ab sofort auf der MusicStorm-Internetseite zu hören ist.

Ebenso wie die Bewerbungssongs von Eric Knaak alias Deezy und Julia Kuschel. Anders als Raccoon Mafia haben der 17 Jahre alte Bargteheider und die 18-Jährige aus Ahrensburg aber noch keine Bühnenerfahrung.

"Ich habe bisher eigentlich nur vor meiner Familie und meinen Freunden gespielt", sagt Julia. Das aber will sie nun ändern. Der Wettbewerb ist für sie "einfach eine super Chance, sich einmal einem größeren Publikum zu stellen und die eigene Musik professionell bewerten zu lassen". Die Schülerin, die die 13. Klasse der Stormarnschule besucht, schreibt seit etwa fünf Jahren eigene Songs. Der Titel "Good Life" ist wie viele ihrer weiteren Lieder sehr persönlich und gefühlvoll. Julia: "Es ist sehr viel Ich in meinen Liedern. Sie sind ehrlich und kommen von Herzen."

Gespannt auf größere Auftritte ist auch Deezy aus Bargteheide, der seine Rap-Tracks bisher nur in kleineren Freundesrunden präsentierte. "Das Feedback war positiv. Deswegen dachte ich, ich melde mich einfach mal bei MusicStorm an", sagt der Tischlerlehrling.

Gefühlvoll, aber dennoch rockig kommen die fünf Jungs von Victims of Voodoo daher - mit ihrem Song "New World". Auch den können Musikinteressierte jetzt im Internet anhören. Die Band um den Ahrensburger Sänger und Gitarristen Benno Dangmann hat zwar schon häufiger auf Stormarner Bühnen gestanden, doch die Teilnahme an dem Nachwuchswettbewerb habe einen ganz besonderen Reiz. "Für uns ist das eine tolle Chance, uns weiterzuentwickeln und Kontakte in der Musikszene zu knüpfen", sagt Philippe Claassen, der wie Benno Gitarre spielt und singt. Die Teilnahmebedingung, ein eigenes Musikvideo zu machen, sei eine gute Motivation. "Und natürlich auch die Chance, einen Plattenvertrag zu gewinnen", sagt der 22-jährige Claassen.

Wer sich noch nicht beworben hat, kann dies bis zum 30. November auf der Internetseite tun. Damit noch mehr junge Musiker die Möglichkeit dazu haben, hat der Kreisjugendring die Altersbeschränkung auf zwölf Jahre herabgesetzt. "Wir hatten einige Bands und Einzelkünstler, die nicht hätten teilnehmen können, weil sie unter 15 Jahre alt sind. Aber auch denen wollen wir die Chance geben, sich vor einem Publikum auszuprobieren", sagt Jan Hansen.

Zwar sei es klar, dass es zwischen einem zwölf Jahre und einem 18 Jahre alten Musiker große Unterschiede gebe, aber auch unter den Jüngsten seien große Talente, sagt Jury-Mitglied Isgaard. Sie kann das beurteilen: Die Sängerin stand mit zwölf Jahren das erste Mal auf einer Bühne.