Der 60er-Jahre-Bau in Glinde kann erst 2013 saniert werden. Der Zustand ist bedenklich

Glinde. Der Bau ist eine Katastrophe und als Schulgebäude nicht mehr lange tragbar - das war das Fazit einer Besichtigung der Mitglieder des Kulturausschusses in Glinde. Die Kommunalpolitiker informierten sich am Montagabend über den Zustand des Unterstufengebäudes der Gemeinschaftsschule Wiesenfeld - ein Flachdachbau aus den 60er-Jahren, dem sein Alter mehr als anzusehen ist.

Der Linoleumboden zeigt deutliche Spuren der vergangenen Schülergenerationen, die Dämmung der Fassade ist so mangelhaft, dass im Winter rund um das Gebäude der Schnee schmilzt. Und auch die Toiletten machen einen wenig einladenden Eindruck. Am meisten aber fürchtet Erik Wulf, dass das veraltete Rohrsystem unter dem Gebäude demnächst versagen könnte. "Das Damoklesschwert schwebt da täglich über uns", sagte der Bauamtsmitarbeiter zu den Ausschussmitgliedern. "Keiner weiß, wie die Rohre aussehen. Wir müssen täglich mit einem Rohrbruch rechnen", sagte Wulf. Denn an zwei Stellen hatte das System bereits in den vergangenen Monaten versagt und für nasse Füße gesorgt.

Vorerst aber müssen die Stadt und auch die Schüler weiter mit dem Gebäude leben, sagte Ausschussvorsitzender Werner Braun (SPD) zum Schluss der Begehung. Denn ehe die rund sechs Millionen Euro teure Sanierung des 60er-Jahre-Baus überhaupt in Angriff genommen werden kann, will Glinde zunächst in einen ebenso dringend benötigten Anbau an der Gemeinschaftsschule Wiesenfeld investieren.

2, 8 Millionen Euro soll der Gebäudetrakt kosten, der zwischen Unterstufen- und Hauptgebäude entstehen soll, um mehr Raum für die Schüler der Integrierten Gemeinschaftsschule zu schaffen. Erst wenn dieser fertig ist, soll der große Sanierungsbrocken angegangen werden. Dem hatten die Ausschussmitglieder bereits auf ihrer letzten Sitzung zugestimmt. Nun hoffen alle, dass nicht nur die Rohre noch bis 2013 halten werden.