Er ist vielleicht nicht so weltbekannt wie Jack Sparrow, Käpt'n Jack Sparrow, aber doch ein berühmt-berüchtigter Pirat: Klaus Störtebeker, der im Mittelalter die Ostsee und die Nordsee unsicher gemacht hatte. Vor genau 610 Jahren ereilte der Überlieferung nach den Seeräuber selbst sein Schicksal. Am 20. Oktober 1401 wurde Störtebeker auf der Elbinsel Grasbrook, heute ein Teil der HafenCity, zusammen mit annähernd 30 Kumpanen hingerichtet.

Woher der Anführer der Likedeeler ("Gleichteiler") stammte, darüber streiten sich die Historiker. Seinen Namen, der im Niederdeutschen "Stürz den Becher" bedeutet, soll der Piratenkapitän bekommen haben, weil er so trinkfest war und einen Humpen mit vier Litern Bier in einem Zug ausleeren konnte.

Die Likedeeler überfielen mit ihren Schiffen die Handelsfahrer (Koggen) der Kaufmannsgemeinschaft der Hanse. 1401 stellten die Kaufleute der Stadt Hamburg eine Flotte zusammen, um dem Piratenspuk ein Ende zu machen. Nach einer Seeschlacht bei der Insel Helgoland wurde Klaus Störtebeker gefangen genommen. In diesem Jahr hatte der Seeräuber für reichlich Schlagzeilen gesorgt, weil sein angeblicher Schädel aus dem Museum für Hamburgische Geschichte gestohlen wurde. Inzwischen ist der Schädel zurück, und auf dem Grasbrook erinnert ein Denkmal an Klaus Störtebeker.