Rachel Wahba, Reporterin: Pfarrer Oskari Huuskonen bekommt zum 50. Geburtstag ein verwaistes Bärenjunges von der Dorfgemeinschaft geschenkt. Die Bärenmutter hatte wenige Tage zuvor die Köchin im Dorf abgemurkst und musste dann selbst dran glauben. Huuskonens giftige Gattin kann sich weder mit dem Dorfleben noch mit dem neuen Haustierchen, das im ehelichen Bett schlafen soll, anfreunden. Die Ehe geht in die Binsen. Huuskonen und der Bär halten Winterschlaf unter wissenschaftlicher Aufsicht.

Arto Paasilinnas Roman ist eine Offenbarung für Freunde des skurrilen Humors. Mit Bravour und Verständnis für menschliche Schwächen zeichnet der Finne seine Protagonisten, ohne den Bogen der Glaubwürdigkeit zu überspannen. Dass der Bär beten und bügeln lernt, und der Pfarrer Stimmen aus dem All aufzeichnet, kauft der Leser Arto Paasilinna lachend ab. Die schräge und originelle Handlung des Romans ist eine einzige Attacke auf das Zwerchfell.

Arto Paasilinna: Ein Bär im Betstuhl, BLT, 7,99 Eur