Während der Ferien können Kinder in Ahrensburg spannenden Geschichten lauschen

Ahrensburg. Für zwei Stunden in die Welt der Märchen eintauchen - das haben zehn Kinder im Ahrensburger Schloss erlebt. Gemütlich sitzen die zehn Jungen und Mädchen und lauschen der Geschichte "Ein Stern für das Krokodil". Die vier Jahre alte Antonia war dabei und ganz begeistert. In Märchen gefällt ihr etwas besonders. "Ich mag vor allem Geschichten von Prinzessinnen, wie zum Beispiel Prinzessin Lisa. Ich finde es aber auch gut, wenn die Figuren Tiere sind", sagt sie. Der siebenjährige Ferdinand hat eine andere Meinung: "Königsgeschichten sind langweilig. Ich mag lieber Abenteuer und mag es, wenn mir die Handlung ein wenig Angst macht, wie in meinem Lieblingsmärchen ,Der Teufel mit den goldenen Haaren'. Die Geschichte ist sehr spannend." Auch das Märchen "Der kleine Muck" gehört zu seinen Lieblingsgeschichten, erzählt er.

Bei Märchen gibt es für jeden Geschmack etwas: Daniel begeistert sich vor allem für das Werk "Die Bremer Stadtmusikanten". "Das ist die Geschichte mit dem Esel, der Katze, dem Hund und dem Hahn", ergänzt der Neunjährige, der auch gern Romane liest.

Später im Nachmittag konnten dann die Kinder das Ahrensburger Schloss natürlich auch besichtigen - und so eine Reise in das 18. Jahrhundert machen. Zwar war das Ahrensburger Schloss kein Märchenschloss, dennoch war schon mehrmals ein echter König zu Besuch: König Christian VII. von Dänemark. Die Besichtigung ging vom Esszimmer mit kostbarem Geschirr aus Porzellan durch das Musikzimmer mit dem Lieblingssofa der Komtesse Caroline bis zu den Schlafzimmern mit Himmelbetten und Nachttöpfen. Während der Führung erfuhren die Kinder auch kleine Anekdoten aus dem Alltagsleben des Grafen Heinrich Carl von Schimmelmann und seiner Frau, der Komtesse Caroline, die dort vor 250 Jahren lebten - zu einer Zeit, als Schleswig-Holstein noch zu Dänemark gehörte. Es war eine Zeit, in der noch alles etwas anders war: Es gab weder Fernseher noch Kühlschränke. "Aber auch kein Licht, sondern Kerzen, die die Diener immer anmachen sollten", sagt Enie, 5. Und Ferdinand ergänzt: "Die Menschen hatten noch keine Autos: Sie fuhren mit Kutschen. Am Tag ging der Adel reisen und in den Wald jagen."

Märchenstunden gibt es im Schloss seit mehr als zehn Jahren in den Ferien sowie bei Geburtstagen. "Ich bin sehr froh, dass die Kinder noch Spaß haben, wenn ich ihnen Geschichten vorlese, trotz allem, was es heute mit den neuen Technologien so gibt", sagt Museumsführerin Anke Tewes. "Es gefällt ihnen, sie kommen immer wieder." Schließlich war es nach einem letzten Märchen - "Die Prinzessin auf der Erbse" - und einigem Basteln für alle Zeit, in die Wirklichkeit zurückzukehren.

Am Mittwoch, 19. Oktober, gibt es die nächste Märchenstunde im Ahrensburger Schloss. Anmeldungen sind unter der Telefonnummer 04102/425 10 möglich.